Es ist ein schöner Name, er zergeht auf der Zunge

von Karl Hohenlohe

über den Sohn von Schauspiel-Ehepaar Strasser-Stipsits

Die berühmte Schauspielerin Katharina Strasser und der berühmte Kabarettist Thomas Stipsits haben ein Kind bekommen. Ein Bub, herzallerliebst. Nun fragt man sich, welchen Vornamen man ihm gegeben hat, ob ihm der Hang zum Schauspiel schon in der Geburtsurkunde nachzuweisen ist.

Man kennt das von anderen prominenten Paaren, die den Nachwuchs Marlon, Zubin oder Karl heißen, um ihnen solchermaßen das Leben zu erleichtern.

Im Hause Strasser-Stipsits hat man sich für einen nahezu ausgestorbenen Namen entschieden. Er findet in der Literatur Niederschlag, als Teil des Titels gleichermaßen, wie als Vorname vieler Autoren. Herr Fuchsberger selig war gerade in der Television zu bewundern, wo er die Hauptrolle in einem Erich-Kästner-Klassiker gab.

Der Vorname des neuen Stipsits hat nicht acht Buchstaben, sondern nur die Hälfte davon. Wirbelt man sie durcheinander, bleibt ein Begriff zurück, mit dem man seinerzeit den flugunfähigen Uhu bezeichnete. Darüber hinaus hießen unzählige Kammerdiener, die in den juxdurchsetzten Nachkriegsfilmen ihren Dienst versahen, wie Stipsits junior.

Es ist ein schöner Name, er zergeht auf der Zunge, ist altmodisch gebeizt und weil heute nahezu niemand mehr so heißt, schwingt etwas Verwegenes mit.

Die Aura teilt er sich am ehesten mit Julius oder Tassilo, und wer immer noch nicht weiß, wo es langgeht, dem muss man "J’accuse" zurufen.

Das erste eMail (auch hier verbirgt sich eine heiße Spur) mit der Lösung werde ich in allerbester Erinnerung behalten.

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