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Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Man ist bei der ROMY-Verleihung nicht nur gut beraten, darüber nachzudenken, was man sagt, sondern auch, was man an hat.

von Karl Hohenlohe

über die ROMY-Gala

Man ist bei der alljährlichen ROMY-Verleihung nicht nur gut beraten, darüber nachzudenken, was man sagt, sondern auch, was man an hat.

Seitdem ich vor einigen Jahren das weiße Kleid von Lilian Klebow mit Rotwein tränkte, ist mir die ROMY-Adjustierung eine Herzensangelegenheit.

Am Morgen danach sind ja die Zeitungen voll mit Bildern, wie sich die Stars ver- oder enthüllten, manchmal wertet dann noch ein Sachverständiger und streut Rosen. In seltensten Fällen wird Kritik geübt.

Bei der ROMY wird den Männern das Tragen eines Smokings empfohlen. Viele Stars umgehen dieses Ersuchen, indem sie vorgeben, nicht zu wissen, was ein Smoking ist, sie erscheinen im dunklen Anzug oder im hellen Sakko, die Unangepasstesten tragen Smoking ohne Masche, was ihren aufmüpfigen Charakter unterstreichen soll.

Besonders lobend möchte ich Herrn Erwin Steinhauer erwähnen, der das auffälligste Kostüm des Abends besaß. Es war ein Smoking, aber nicht von der Stange, sondern vom Herrenschneider in einem Modesalon zusammengefügt. Das Bestechende an diesem Smoking war die Farbe, er war in mattem Rot gehalten und trotzdem elegant.

Ich möchte weiter aus dem Nähkästchen plaudern und berichten, dass Herr Moretti schwarzes Schuhwerk mit weißen Schuhbändern trug und der beste Redner des Abends, Herr Heller, einen schwarzen Fleck auf dem rechten Daumen ausführte. Ob es ein artifizieller Schönheitsfleck war oder ein in die Irre geführter Hammer, der dafür verantwortlich war, wird niemals aufzuklären sein.

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