Maradona statt Monti

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Ein Selbstdarsteller und unfreiwilliger Komiker war am Dienstag der Star im italienischen Frühstücksfernsehen.

von Günther Pavlovics

über "Il ritorno di Diego" Maradona

Ein Selbstdarsteller und ein Komiker bekamen jeweils über 20 Prozent der Stimmen. Die Menschen in Cavalese machen sich schon bereit für den nächsten Wahlgang in ein paar Wochen. Italien sei jetzt unregierbar, sagen sie.

Ein Selbstdarsteller und unfreiwilliger Komiker war am Dienstag der Star im Frühstücksfernsehen. "Il ritorno di Diego" wurde auch in den Zeitungen gefeiert. Diego Maradona ist nach Italien zurückgekehrt. Er will den Streit mit dem italienischen Finanzamt beenden, das ihn 2005 zu 31 Millionen Euro Strafe verurteilt hat. Damals wurde auch seine Drei-Millionen-Gage als "Dancing Star" konfisziert. Bei seinem letzten Besuch in einem Kurhotel in Meran nahmen ihm die Behörden 2009 zwei Rolex-Uhren und seine Diamant-Ohrringe ab.

Am Dienstag gab er eine Pressekonferenz und beteuerte – wie überraschend! – seine Unschuld. Er habe nur Fußball gespielt und keine Verträge gemacht. Er habe niemanden umgebracht. Er wolle seine Ruhe. Und er bat den Staatspräsidenten um Hilfe.

Regierungschef Monti hat bei der Wahl einen Denkzettel für seinen Sparkurs bekommen. Das würde Maradona kaum passieren. Für ihn geben die Fans sogar ihr letztes Hemd, Wirtschaftskrise hin, Sparkurs her. Die einst konfiszierten Diamant-Ohrringe kann Diego Maradona mittlerweile wieder tragen: Seine Anhänger haben sie für ihn ersteigert und ihm zurückgegeben.

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