Zitterpartie
Typisch Marcel Koller. Vier Vorbereitungsspiele vor der EM-Premiere sind die Zeiten der Experimente vorbei. Zeiten, die es ohnehin so gut wie nie gegeben hat. Zu überzeugt ist der Schweizer vom Stammpersonal, das er gesucht und gefunden hat. Also Hinteregger, der Mann aus Gladbach, statt Tottenham-Verteidiger Wimmer. Weil Hinteregger das Gefüge kennt, weil er genau weiß, was der Teamchef erwartet.
Koller hat mit Sicherheit seine 23 Mann für die französischen Wochen schon im Kopf, auch wenn er das nicht zugibt. Sehr wahrscheinlich, dass am Samstag jene Elf gegen Albanien begann, die auch am 14. Juni den EM-Auftakt gegen Ungarn bestreiten wird. Zwei vermeintlich leichtere Gegner, jedenfalls .
Gegner eben, die von der öffentlichen Meinung schon als verlässlicher Punktelieferant angesehen werden.
Deshalb war der Spielverlauf ein lehrreicher. Zwei schnelle Tore, erzielt in einer spielerisch starken ersten Halbzeit. Der Anschlusstreffer als Warnung, viel Sand rieselte danach ins Getriebe. Und bei der oft gerühmten kollektiven Stärke, wird das Spiel trotz Formproblemen belebt von Alabas Passgenauigkeit und Gefährlichkeit bei Standardsituationen, von der Stabilität eines Julian Baumgartlinger, der Torgefahr des Marc Janko und – mit Abstrichen – der Dynamik von Marko Arnautovic.
Keiner sollte sich verletzen, das kann sich Österreich nicht leisten. Also drei Spiele lang gezittert – bis zum Ernstfall gegen die Ungarn.
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