Die Folgen der Abrüstung

Anstoß.
Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Aber der Weg ist der richtige.

von Günther Pavlovics

über die Formel 1

Ferrari-Chef Luca di Montezemolo hatte vor langer Zeit den Motor als das Sexualorgan seiner roten Renner bezeichnet. Alles unter zwölf Zylinder fand er fad. "Taxifahren" – so nennt er die neue Formel 1. Die Beschränkung auf sechs Zylinder kommt in seinen Augen wohl einer halben Kastration gleich.

Auf jeden Fall hat eine rastlose Branche innegehalten. In der Formel 1 ging es immer nur um schneller, weiter, lauter. Der Blick in den Rückspiegel war verboten, aber seit diesem Jahr ist der Blick in die Zukunft gerichtet. Jetzt ist Abrüstung angesagt.

Zwar mit Kinderkrankheiten in Form eines Regelwerks, das dem Konsumenten zu kompliziert ist und sogar den Regelhütern über den Kopf zu wachsen droht – wie die Posse um die mitternächtliche Disqualifikation von Ricciardo deutlich zeigte.

Aber der Weg ist der richtige. Die Formel-1-Boliden dürfen sich nicht zu sehr von den Serienproduktionen entfernen. Sonst springen noch mehr Konzerne ab. So aber kehrt Honda 2015 als Motorenhersteller zurück. Eine Rückkehr gibt es schon dieses Jahr: Das Rennen in Spielberg werden weltweit rund 500 Millionen Menschen im TV verfolgen. Um 7 Uhr in der Früh haben diesen Sonntag 339.000 Österreicher den Fernseher aufgedreht, um auf ORFeins den Start zum ersten Formel-1-Grand-Prix der Saison zu verfolgen. Und wem der Sound zu leise war, der konnte mit dem Lautstärkeregler nachhelfen.

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