"Cementipede": Das zerstückelte Sitz-Tier

AUGUST KOCHERSCHEIDT & RUPERT ZALLMANN | Cementipede, 2014
Das Duo "Graulicht" lässt sein Sitzobjekt in der Galerie Christine König zersägen.
Michael Huber

Michael Huber

Centipede" ist das englische Wort für Tausendfüßler (wörtlich eigentlich: Hundertfüßler). Eine Mutation davon hat sich als " Cementipede" in der Wiener Christine König Galerie eingenistet.

Das Objekt - Möbel - Wesen ist ein Werk der beiden Designer August Kocherscheidt und Rupert Zallmann, die unter dem Gruppennamen "Graulicht" auftreten. Graulicht haben sich der Arbeit mit Beton verschrieben, und so besteht auch der "Cementipede" im Wesentlichen aus diesem Material - allerdings mutet das Baumaterial hier mehr wie ein schwerer Teppich oder eine Decke an.

Kocherscheidt und Zallmann haben "Textilbeton" - ein Verbundmaterial aus Beton und Kunststoffasern - über Träger gewuchtet und so eine Art "Landschaft" geschaffen, die sich für allerhand Liege- und Sitzpositionen anbietet. In ähnlicher Weise ging das Duo auch am neuen Campus der Wirtschaftsuniversität Wien vor, wo es eingeladen wurde, Möbel für den Außenbereich zu gestalten.

Der "Cementipede" ist nun gewissermaßen Graulichts Meisterstück, gezeigt im Galerienkontext. Das "Problem" an dem rund 10m² großen Objekt ist nur: Einmal erstarrt, ist es nur mehr "scheibchenweise" aus der Galerie abzutransportieren. Am Dienstag, den 11. März, lädt man daher in der Christine König Galerie zur Finissage, dabei wird der Hundertfüßler öffentlich zersägt und abgebaut. Die Stücke finden sich danach in den Wohn- oder Vorzimmern der Galeriekunden wieder.

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