Auf den Sattel, fertig, los!

"Alles Rad!" heißt es am 2. und 3. April am Rathausplatz. Neue Radwege in Wien geplant, MTB-Trails entstehen außerhalb der Stadt.
Stefan Hofer

Stefan Hofer

Der Luftdruck im Vorderreifen lag nur mehr bei zwei Bar, vor der ersten Ausfahrt mit dem Rennrad in diesem Jahr musste als die Standpumpe aus dem Kasten geholt werden. 7,5 bar, geölt, geputzt passt wieder. Der zulässige Innendruck steht meist auf den Flanken des Reifenmantels und hängt auch vom eigenen Körpergewicht und Fahrverhalten ab. Auch das Mountainbike habe ich am vergangenen Wochenende aus dem dunklen Kellerabteil geholt; und bin damit ab in den Wienerwald. An Frühlingstagen knofelt es richtig, wenn die Forst- und Wiesenwege am Rande Wiens von Bärlauch-Teppichen gesäumt werden. Und es sind schon viele Biker unterwegs.

Auf den Sattel, fertig, los!

Bestandsaufname

Österreich ist ein "Land der Radler": Rund 6,4 Mio. Fahrräder gibt es hierzulande - und damit deutlich mehr als Autos (4,75 Mio). 28.018 Fahrraddiebstähle sind im Vorjahr bei der Polizei angezeigt worden, also knapp 77 Fälle pro Tag. Nicht oder nur unzureichend gesicherte Fahrräder machen es Langfingern oft einfach, warnt alljährlich das Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Diebstahlsicherer sind da die Wiener "Citybikes". Apropos: Diese werden gut angenommen, mittlerweile gibt es in der Bundeshauptstadt 121 Stationen mit insgesamt 3.097 Boxen (Abstellplätzen), die 1.500 Gratis-Leihräder beherbergen (Stand Februar 2016). Im Vorjahr verzeichnete das Betreiberunternehmen Gewista erstmals mehr als eine Million Fahrten.

Was gibt es Neues in Wien?

Die Zahl der Zweirad-Nutzer steigt, ist das bestehende Radwegenetz also noch ausreichend? Am Donnerstag kündigte die Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou an, dass die Stadt Wien 2016 mindestens vier Mio. Euro in die Radinfrastruktur investiert. 20 Kilometer kommen heuer dazu. So soll etwa die Goldschlagstraße im 15. Bezirk zur Radstraße umgewandelt werden. Auch das letzte fehlende Teilstück des äußeren Ringradwegs soll realisiert werden.

Auf den Sattel, fertig, los!
Bereits am Mittwoch (30. März) ist die Radstation am Wiener Hauptbahnhof eröffnet worden. Wer sich dort nicht auskennt, muss sich beim ersten Mal durchfragen, an welcher Ecke des riesigen Geländes die Radstation zu finden ist. Diese soll alles bieten, was Radler im Alltag brauchen: 760 bewachte Stellplätze, einen Bikeverleih, eine Fahrradwerkstatt und einen Shop für Fahrradzubehör. Die Stellplätze können tage-, wochen-, monats- oder jahresweise gemietet werden. Eine Jahreskarte kostet 70 Euro. Wer um seinen Drahtesel oder Karbonflitzer fürchtet: Die Stellplätze sind gesichert, überdacht und werden videoüberwacht.

Rad-Festival

Am 2. und 3. April 2016 veranstalt ARGUS - die Radlobby am Wiener Rathausplatz wieder das "Bikefestival". Bei freiem Eintritt gibt's von 9 bis 18 Uhr wieder Wissenswertes, Spaß und Action rund ums Rad. Inklusive gratis Rad-Check, Flohmarkt und Gewinnspielen. Gesprächsthema sind weiterhin Lastenräder, Rad-Anhänger und E-Bikes. Am Sonntag findet dann die sechste Wiener Radparade statt, die ab 11 Uhr vom Burgtheater in den Prater führt.

Vorschau

Wir bleiben auch nach diesem Wochenende dran am Thema Rad: Unter der Federführung des Rad-Liebhabers Uwe Mauch wird der KURIER Mitte April fünf Neuheiten testen.

Am 1. Mai startet wieder die heurige Initiative "Österreich radelt zur Arbeit". Nicht nur Firmen und Teams, auch Einzelpersonen können hier wieder mitmachen.

Ambitionierte Radfahrer sollten sich den 15. Mai im Kalender anstreichen. An diesem Tag wird der "Gran Fondo Vienna" veranstaltet, ein Radrennen über 137 Kilometer (ausschließlich Rennräder) von Wien entlang der Donau flussaufwärts und zurück. Für Hobbyfahrer wird eine kürzere Variante über 67 Kilometer angeboten.

Auf den Sattel, fertig, los!

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