Welche Worte Frauen und Männer in sozialen Medien verwenden

Frauen und Männer verwenden auch im Internet andere Worte.
Auch im Netz unterscheiden sich die Geschlechter in ihrer Kommunikation.

Frauen sind anders - Männer auch: Das zeigt sogar die Kommunikation in sozialen Medien. Nun haben Forscher die unterschiedliche Wortwahl im Internet auch als Forschungsobjekt entdeckt. "Die Sprache in sozialen Medien zu betrachten, eröffnet eine neue, frische Perspektive auf Geschlechterunterschiede", sagt H. Andrew Schwartz, Professor of Computer Science in the College of Engineering and Appllied Sciences an der Stony Brook University in New York. Gemeinsam mit Computerwissenschaftern und Psychologen der University of Pennsylvania und der University of Melbourne in Australien untersuchte er mehr als zehn Millionen Facebook-Nachrichten von rund 65.000 Usern.

"Glücklich" versus "Feind"

Die Ergebnisse könnten auf den ersten Blick bestehende Geschlechter-Klischees bestätigen. Denn Frauen verwenden häufiger Worte wie "wunderbar", "glücklich", "dankbar" oder "aufgeregt". Sie erwähnen Familie, Freunde und soziales Leben öfter. Bei Männern tauchen hingegen häufiger "gewinnen", "verlieren", "Schlacht" oder "Feind" auf. Sie schreiben mehr argumentativ und diskutieren mehr über Objekte als über Menschen.

Frauen sind nicht weniger durchsetzungsfähig

Das Ergebnis heiße aber nicht, dass Frauen durch ihre Wortwahl ihre Meinung weniger gut vertreten würden, betonen die Forscher. Das Gegenteil ist der Fall. Die aktuelle Arbeit zeigt, dass Frauen sehr wohl durchsetzungsfähig sind und ihre Meinung verteidigen - nur mit anderen Worten als die Männer. Das widerlegt auch die Ergebnisse früherer Studien, in denen vor allem Männer in Social Media-Kanälen als durchsetzungsfähig hervorgingen.

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