Salzburg erste Opernpremiere: Elektrafizierend

Salzburg erste Opernpremiere: Elektrafizierend
Großer Festspiel-Erfolg zum Auftakt mit Richard Strauss: sängerisch, musikalisch und szenisch

Das Schönste vorweg: Es gibt wieder Musiktheater. Nicht aus einer Konserve, aus einem Computer oder einer anderen technischen Gerätschaft, sondern live und wahrhaftig. Bei den ersten Akkorden schon mit dem Agamemnon-Motiv, bei jeder gesungenen Phrase, bei jedem Zwischenspiel registriert der geneigte Besucher und Opernliebhaber (nehmen wir einmal an, dass er mit Gleichgesinnten eine Mehrheit bei dieser Premiere bildete), was in den vergangenen Monaten so schmerzhaft gefehlt hat; welche Bedeutung und welche Kraft Musik gerade in Krisenzeiten hat; dass Oper alles andere ist als ein verstaubtes Retro-Genre, sondern – zeitgemäß realisiert – größte Gültigkeit besitzt.

„Elektra“ von Richard Strauss bei den Salzburger Festspielen: ein Testballon für die gesamte Branche, der künstlerisch abhebt. Durch und durch „elektrafizierend“ (dass vor dem Theater ausgerechnet gegen Starkstromleitungen demonstriert wurde, sei nur nebenbei erwähnt).

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