Nu Forms: Drum, Bass und Substanzanalyse

Ice, Ice, Baby! Ein Besucher am Nu Forms Festival präsentiert seinen Eiskasten.
Zum 40-jährigen Wiesen-Jubiläum feiert das Nu Forms Festival sein Debüt.

Manchmal muss man abbrechen, auskehren und neustarten, um weiter zu kommen. Nach dem sich das "Urban Art Forms" nach schnellem Aufstieg und folgenden Mainstream-Jahren mit sündteuren Acts wie David „Fucking“ Guetta und anderen Privatjet-Bookings übernommen hatte, zog Christian Lakatos, der das Festival für elektronische Musik 2004 gegründet hat, 2015 den Stecker. Er beendete die Zusammenarbeit mit dem Festivalveranstalter Barracuda und formatierte sich und seine Veranstaltung neu. Das „Urban“ und „Art“ wurde aus dem Namen gestrichen und mit einem „Nu“ ergänzt: "Nu Forms Festival". Gemeinsam mit Arcadia Live, die in Wiesen nun das Sagen haben, richtet Lakatos dieses Wochenende die erste Chose aus. Die musikalische Ausrichtung ist dabei klar und nicht verwässert: Es geht um Drum. Und um Bass. Also um jene elektronische Tanzmusik, die in England Anfang der 1990er-Jahre entstanden ist und auf enorm beschleunigten Breakbeats aufbaut.

Da fahren einen die Subbässe gerne mit einer Geschwindigkeit von etwa 160 bis 190 Schlägen in der Minute in die Magengrube. Darauf steht vor allem die Jugend, die sich dann auch bereits am Donnerstag, also am ersten Festivaltag, dafür in Stimmung gebracht hat.

Nu Forms: Drum, Bass und Substanzanalyse

SC | Optical Engineers…
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Brexit

Bereits um 20 Uhr sind einige der erwarteten 6000 Festivalgäste ganz gut dosiert. „Brauchst was?“, fragt mich eine Twentysomething. „Was hast Du?“, frage ich zurück. „Ecstasy“. Nein, danke, man muss ja noch mit dem Auto nach Hause fahren.

Laut Veranstalter wurden viele Karten nach Großbritannien verkauft. Ob es sich dabei um die ersten Brexit-Flüchtlinge handelt? Es liegt wohl eher am Line-up, dass in der Szene wohlwollend aufgenommen wurde. Kuratiert wurde es mit der Hilfe von Camo & Krooked, einem heimischen Duo, das seit Jahren enorme Erfolge in der internationalen Drum & Bass-Szene feiert. Am Donnerstag war dann aber leider noch wenig Nennenswertes dabei. Die „Stars“ stehen dann erst am Freitag und Samstag auf den beiden Bühnen und belegen die Plattenspieler mit Tonträgern, oder stecken den USB-Stick in die dafür vorgesehenen Eingänge. Am Freitag ist es das etwa Ed Rush, der renommierte britische DJ und Produzent. Am Samstag kommt mit Goldie eine Legende dieses Genres ins Erdbeerland nach Wiesen.

Doppelbett

Geschlafen – wenn überhaupt – wird dann im Zelt am Campingplatz oder in kleinen Holzhütten für bis zu sechs Personen( 759,90 Euro pro Festival). Wer eine romantisches Drum & Bass-Wochenende mit seiner besseren Hälfte beim Nu Forms verbringen möchte, kann die Hütte für zwei Personen nehmen und im Doppelbett nächtigen – ebenfalls um 759,90 Euro pro Festival. Dafür hat man eine eigene Rezeption, Dusche und Toilette. Für die Substanzanalyse.

Tageskarten und Festivalpässe (für Freitag und Samstag) kann man sich noch an der Kassa am Festivalgelände in Wiesen besorgen. Mehr Infos hier.

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