Heitere Aussichten für 2015

Die Frage aller Fragen für Thomas Mraz – mutterseelenallein am Sessellift: Gibt’s ein Leben ohne WLAN?
"Après Ski – Ruhe da oben!" Eine Komödie von Klaus Eckel, ab 8. Jänner im Stadtsaal.

Im Stadtsaal hat man weder Kosten noch Mühen gescheut, um zu simulieren: Da hängt einer mutterseelenallein am Sessellift. Zwei Stunden lang. Und "es wird garantiert nicht langweilig", verspricht Regisseur Bernhard Murg.

In "Après Ski – Ruhe da oben!" (ab 8. 1. im Stadtsaal) von Klaus Eckel ist Thomas Mraz – im Theater in der Josefstadt aktuell in Peter Turrinis "C’est la Vie" und 2015 auch in der neuen ORF-Serie "Die Vorstadtweiber" u. a. neben Gerti Drassl, Maria Köstlinger, Nina Proll und Branko Samarovski zu sehen – Georg Karner, ein Angestellter einer Pharmafirma.

Auf ihn hat man während der letzten Bergfahrt vergessen. So muss einer, der sonst hunderttausend Sachen macht und dauernd seine eMails checkt, die Nacht zwischen Himmel und Erde verbringen. Und hat als einzigen Kommunikationspartner einen Uhu ...

Eine Nacht am Sessellift

Und wie reagiert jetzt der moderne Durchschnittsmensch, wenn ihn das Schicksal hängen lässt? Klettern, springen, oder genügt verzweifeln? Wie beschäftigt man sich, wenn einem das Leben auf einmal unglaublich viel Zeit schenkt, aber kein Wlan? Verlangt ein vergnügliches Après-Ski unbedingt eine zweite Person?

Existenzielle Fragen

Ist denn jeder Mensch ein guter Alleinunterhalter?

Und ist bei einem längeren Selbstgespräch die Qualität des Gesprächspartners nicht von entscheidender Bedeutung? Während der Zwangspause lernt er die Natur, die Stille, eben einen wildfremden Uhu, aber vor allem sich selbst kennen.

"Ich habe mit Michael Niavarani in einer Taverne in Zakynthos in Griechenland über das Stück gesprochen, und die Idee hat ihn gleich begeistert, dass wir weitere drei Stunden sitzen geblieben sind", erzählt Klaus Eckel, derzeit mit seinem KabarettSolo "Weltwundern" unterwegs.

Identifikationsfigur

"Wir waren uns sofort sicher: Diese Geschichte schreit nach einer Komödie", sagt Produzent Niavarani, der ab 11. 3. gemeinsam mit Bernhard Murg wieder in "Die unglaubliche Tragödie von Richard III." im Globe Wien in der Marx-Halle auftritt.

Und warum "Après Ski"? Die "Irreführung bei diesem Titel" hat Eckel sehr gut gefallen: "Après Ski ist laut, primitiv, man denkt an Musik, irgendwelche Skihasenlieder. Nur: Unser Après Ski ist genau das Gegenteil." Und deshalb heißt es auch: "Après Ski – Ruhe da oben!"

"Jeder erkennt sich auch ein bisschen selber in dieser Situation: Wie ist das, wenn ich ganz alleine plötzlich so viel Zeit mit mir selber verbringen muss?", sagt Murg.

Komik

"Das macht das Stück auch so komisch. Durch die Gefahren, die diesen Mann in einer existenziell bedrohlichen Situation umgeben, entsteht Komik."

Die Aussage von "Après Ski"? "Wenn man wo wartet, wenn man sich in einer Situation befindet, in der man nichts erledigen kann, verliert man nicht Zeit, sondern man bekommt sie geschenkt. Jede Minute, die einen jemand warten lässt, ist ein Geschenk. Eigentlich Zeit, in der ich für mich sein kann", sagt "Nia".

"Wir haben nur dauernd die Panik, dass wir zu wenig Dinge am Tag erledigen. Dass der Tag zu kurz ist. Aber wenn man keinen Stress mehr hat, gehen die Dinge viel schneller." stadtsaal.com

Worüber können wir demnächst – hoffentlich – lachen?

Rudi Schöller präsentiert mit "Auftrieb – die neue Castingshow!" ein Programm über Privatsphäre und Überwachung. Berühmt sein wollen und sich treu bleiben. Eine Zeit, in der alle kreativ sind und sein müssen. Über jetzt. Morgen, Dienstag, im Kabarett Niedermair.

Dort hat auch Hosea Ratschiller mit seinem Stück "Doppelleben – Ein Häppchen Kultur aus dem Spielautomaten" (14. 1.) Premiere.

"Narzissmus & Tiere" (ab 23. 1.) ist das erste Solo von "Hauptprojektleiter" (Projekt X) und "Walter Fritschek" (Schlawiner) Gerald Votava im Stadtsaal.

"Heimvorteil – Die ungebügelte Wahrheit" (ab 26. 1.) von und mit Alex Kristan im Orpheum ist zugleich Programm wie auch Diagnose.

Mit "Endlich Ich" (20. 2.) ist Alexander Sedivy in der Kulisse am Ego-Trip. Doch wie soll man, von lauter Egoisten umgeben, egoistisch sein? Kennt mich meine I-Watch besser als ich mich selbst? Und welche App bändigt meinen inneren Schweinehund? Ein Abend nach dem Motto: Selfie or not selfie?

Gedichte und Skurrilitäten von Robert Gernhardt rezitiert Cornelius Obonya, begleitet von den Österreichischen Salonisten, in "Gern hart und komisch" (13. 2.) im Akzent. Dort singt Tim Fischer in seinem Solo "Das war gut" (25. 2.) Lieder von Georg Kreisler.

Ein neues Gesicht, ein großes Talent: Isabell Pannagl mit ihrem Solo "Keine Frau für einen Mann" (26. 2.) im neuen Burgsaal in Perchtoldsdorf (Karten: 01/ 86683 400). Mit frechem Humor und ihrer ausdrucksstarken Stimme analysiert die Kabarettistin Unterschiede von Frauen- und Männerabenden und nimmt den Flirt-Faktor von Handy-Apps unter die Lupe.

Was muss ich tun, um als Millionär wiedergeboren zu werden? Bekomme ich durch Meditation meine Traumfigur? Kann übermäßiger Sex zur Erleuchtung führen?

Antworten liefert das Comedy-Duo Gabriela Benesch & Erich Furrer in "Hilfe, wir sind erleuchtet!" (26. 2.) im Akzent auf einer "sinnlichen und übersinnlichen Zeitreise". Österreich-Premiere hat Dr. Eckart von Hirschhausens Solo "Wunderheiler" (3. und 4. 3.) in der Wiener Stadthalle. Er entkrampft dabei mit Humor den Streit zwischen Schul- und Alternativmedizin.

Heitere Aussichten für 2015
Heilbutt & Rosen
Eine One-Man-Show liefertLudwig Müllerin "DichterVerkehr" (3. 3.) im Orpheum. "Jedem das Seine" (4. 3.) mitTheresia Haiger & Gerhard Blabollim Aera ist ein "Abend für Kabarett- und Musikfreunde mt Geschichten über die Leut’". Haiger ist auch mitHelmuth Vavra beim neuen Programm "Schwarzgeldklinik" (17. 3.) vonHeilbutt & Rosenim Stadtsaal dabei.

Komikerin Carolin Kebekus gastiert mit ihrem rotzfrechen Solo "Pussy Terror" (7. 3.) im Akzent, Kaya Yanar mit einem "Best of" ( 7. und 8. 3.) in der Wiener Stadthalle und Musikkomödiant Hans Liberg mit "Attacca" (20. 3.) im Orpheum.

Links: www.akzent.at www.orpheum.at www.stadtsaal.com

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