ImPulsTanz: Ungewöhnlicher Auftakt

ImPulsTanz: Ungewöhnlicher Auftakt
Ungewöhnlich und wenig spektakulär verlief der Auftakt des größten Tanzfestivals Europa. Vorgetragen wrude das Stück "Chutes Incandescentes".

Mit einem für ImPulsTanz ungewöhnlichen Auftakt startete im Odeon das Festival. Das vorgetragene Stück "Chutes Incandescentes" ist besinnlich, wenig spektakulär und von der Präsenz des Choreografen Benoît Lachambre und der Musikerin Clara Furey getragen.

Das titelgebende "glühende Fallen" basiert auf Gedichten des persischen Dichters Rumi aus dem 13. Jahrhundert, die Episoden des Gottes Rama und seiner vom Dämon Ravana entführten Frau Sita schildern. Darüber komponierte Clara Furey schöne, ausdrucksstarke Lieder, die sie nicht nur singt, sondern als Performerin in choreografierten Posen am Klavier begleitet. Orientalische Mystik wird von Lachambre dazu in zeitgenössische Choreografie übersetzt.

Formal enthält es interessante Ansätze zum "choreografierten Konzert", einem aktuellen Thema im Tanz. Eine Beziehung wird über Musik, Text und Tanz definiert, und insbesondere Lachambre bringt als Tänzer dazu stets eine sinnliche, spontane Note ein. Bei der Konzentration auf Musik und Tanz scheint dem Stück jedoch die textliche Ebene etwas abhanden gekommen zu sein. Der abendländische Mythos ist uns zu wenig vertraut, so dass die Songtexte im Hintergrund verschwimmen und das einstündige Stück in monotonen Abläufen zu zerfließen scheint.

KURIER-Wertung: *** von *****

Mehr zum Thema

  • Hintergrund

  • Hintergrund

Kommentare