Restaurant des Tiramisu-Erfinders muss schließen

Das Restaurant Le Beccherie in Treviso, in dem in den 1960er-Jahren erstmals das weltbekannte Dessert Tiramisu serviert wurde, muss zusperren. Der Eigentümer des 1939 gegründeten Lokals, Carlo Campeol, kündigte die Schließung für 30. März an. Drei Mitarbeiter werden den Job verlieren, berichteten italienische Medien. Das traditionsreiche Lokal fällt der Wirtschaftskrise in Italien zum Opfer.

"Die Einnahmen sind in den vergangenen Jahren stark gesunken. Vor allem die Zahl der Politiker und Unternehmer, die bei uns speisen, ging stark zurück", sagte Campeol, der in der dritten Generation das Restaurant führt. Erfunden wurde das Tiramisu von der Familie Campeol und dem Koch Roberto Linguanotto. Das Wort bedeutet auf Deutsch "zieh mich hoch". Erstmals verwendet wurde der Name Tiramisu 1970 im Restaurant Le Beccherie. Von dort hat sich die Bezeichnung dann sehr schnell auf der ganzen Welt verbreitet.

Seit einigen Monaten kämpft die Stadt Treviso um die Anerkennung der Süßspeise als garantierte traditionelle Spezialität (STG). "Die Regionen Veneto und Treviso werden offiziell einen Antrag einreichen, damit das Tiramisu als garantierte traditionelle Spezialität anerkannt und dementsprechend geschützt wird", betonte der Präsident der Region Veneto, Luca Zaia. Er bedauerte die Schließung des Restaurants Le Beccherie. Zaia betonte, man müsse das echte Tiramisu vor den vielen Varianten schützen, die sich weltweit entwickelt haben. Er wolle sich an der neapolitanischen Pizza ein Beispiel nehmen, die international als STG-Spezialität anerkannt ist.

Tiramisu besteht aus abwechselnden Schichten Biskotten und einer Creme aus Mascarpone, Zucker und Eiern. Die Biskotten werden mit kaltem Espresso beträufelt, der mit Marsala oder Amaretto aromatisiert wird. Das Dessert wird geschichtet und dann mehrere Stunden gekühlt, sodass es fest wird. Vor dem Servieren wird die oberste Cremeschicht mit reichlich Kakaopulver bestreut.