Pichlmaiers zum Herkner

Restaurant Zum Herkner/Fam. Pichlmaier, Wien 17
Beuschl, Kalbskopf, Krautfleckerln und Beinfleisch im uralten Dornbacher Wirtshaus.

Es war 1984, als Heinz Herkner – damaliger Spitzenkoch in den besten Restaurants Wiens – dieses uralte Dornbacher Wirtshaus übernahm. Und längst vergessene Altwiener Küche kochte. Damals gefiel das hauptsächlich den Nostalgikern, heute würde man „Soulfood“ dazu sagen und die „Foodies“ würden Schlange stehen. Nach dem Tod Herkners 1997 wurde das Lokal noch vier Jahre von seiner Frau und dann bis vor drei Jahren von Familie Riedler betrieben, danach herrschte Ungewissheit. Bis es der Immobilien-Entwickler Wolf-Dietrich Schneeweiß kaufte und zwei Jahre lang von Grund auf sanieren ließ – auch die alte Bretschneider-Schank, auch den stets verwunschen wirkenden Innenhof. Nach langer Pächter-Suche einigte man sich mit Martin und Werner Pichlmaier, der eine lange bei Fabios und dann Restaurantleiter im Shiki, der andere zehn Jahre Küchenchef im Wiener Sacher. Und wenn man jetzt die Speisekarte liest – mit Beuschl, Kalbskopf, Krautfleckerln und Beinfleisch – kann man sich der sentimentalen Wehmut kaum erwehren. Der marinierte Kalbskopf mit Vogerlsalat und Käferbohnen ist beispielhaft köstlich (13,– €) und mit dem Rieslingbeuschl wäre Heinz Herkner zufrieden gewesen (10,50 €). Erstklassig auch das Beinfleisch mit Markscheiben-Brot und einer Batterie klassischer Beilagen (alle großartig, 16,50 €) und der Zwiebelrostbraten – saftig, rosa gebraten, herrliche Sauce – ist vielleicht einer der besten der Stadt (13,50/19,50 €). Die Pichlmaiers werden der Tradition zweifellos gerecht, und dass es – anders als bei Heinz Herkner – nicht nur einen Wein gibt, ist ja auch kein Fehler.Pichlmaiers Zum Herkner, Wien 17, Dornbacher Str. 123, Tel: 01/480 12 28, Do-Mo 11-24,zumherkner.at

Max.
Küche 28 35
Keller 7 10
Service 14 15
Atmosphäre 13 15
Preis/Wert 16 20
Familie 4 5
82 100

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