Habibi & Hawara

Es gibt nicht Gutes, außer man tut es. Das dachten sich vorigen Sommer Bloggerin Nina Mohimi, PR-Fachfrau Katha Schinkinger sowie Martin Rohla, Chef des Weinviertler Wohlfühl-Vereins „Stadtflucht Bergmühle“, und machten das Erich-Kästner-Zitat zur Realität: 1.300 Geflohene aus den Krisengebieten des Nahen und Mittleren Ostens wurden in die Stadtflucht eingeladen, um einmal entspannen und Menschen aus Österreich kennenlernen zu können. Dabei stellte sich heraus, dass da viele großartige Köche dabei waren, was wiederum zur Idee führte, aus dem Welcome-Projekt ein Lokal zu machen. Und das eröffnete nun vorige Woche.

Das ehemalige „Fadinger’s“ wurde vom Designer-Team, das schon den „Gschupften Ferdl“ in Mariahilf in Form brachte, zu einer coolen Kantine gemacht, das Team des Szene-Lokals „Die Liebe in der Marktwirtschaft“, das schon kürzlich von aus Syrien geflohenen Köchen bekocht wurde, kümmerte sich ums Personal: vier Köche, eine Köchin und Küchenchef Michael Winkler, der die Köche aus dem Morgenland mit dem heimischen Vorschrifts-Reigen – Stichwort Allergen-Kennzeichnung & Co – vertraut macht. Mittags gibt’s Business-Menü, abends ein austro-orientalisches Set-Menü zum Pauschalpreis von 19,90 Euro: Sechs Vorspeisen, darunter die grandiose Auberginen-Sesam-Creme Moutabal, den Petersil-Bulgur-Salat Tabouleh, unendlich knusprige Falafel und das beste Baba Ganoush der Stadt. Dann ein saftiges Hühnerspießchen, ein Minz-Knoblauch-Spinat, gegrillter Karfiol in Senfsauce, ein fantastisches, süß-sauer mariniertes Shawarma, mit Lamm gefülltes Fladenbrot.
Wer keine „Gutmenschen“ mag, dem wird’s hier nicht schmecken. Allen anderen schon.

Habibi & Hawara,
1., Wipplinger Str. 29,
Mo-Sa 11-15, 18-24, (noch kein Telefon),
www.habibi.at

florian.holzer@kurier.at