Neues Projekt für Menschen mit Behinderung

Neues Projekt für Menschen mit Behinderung
Im Wiener Rathaus gab es eine Informations-Veranstaltung für ein neues Projekt.

Am 27. Juni 2016 fand in der Volkshalle im Wiener Rathaus
eine wichtige Veranstaltung für Menschen mit Behinderung statt.
Das war eine Informations-Veranstaltung für ein neues Projekt.
Das Projekt heißt: Wiener Wege zur Inklusion.
Es kamen sehr viele interessierte Menschen.
Das Projekt wird durchgeführt von der Firma „Wonderwerk
und unterstützt vom Verein „Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen“.
Auch der FSW unterstützt und bezahlt das Projekt.
FSW ist der „Fonds Soziales Wien“.

Peter Hacker, der Geschäftsführer vom FSW,
hat eine Rede gehalten.
Er sagte, dass das Projekt ein Versuch ist.
Es kann gut werden, aber es kann auch schiefgehen.

Die Ideen

Es sollen Ideen entwickelt werden,
wie Menschen mit Behinderung
die Dinge bekommen können, die sie wirklich brauchen.
Und wie sie besser mitbestimmen können.
Die Ideen sollen mit einer neuen Methode gefunden werden.
Diese Methode heißt: Design thinking.
Das ist Englisch und bedeutet so etwas wie kreatives Denken.

Die Teilnehmer können unterschiedlich
zu den Ideen beitragen,
weil nicht jeder lesen und schreiben kann.
Zum Beispiel: zeichnen, Lego bauen
oder ein Theaterstück vorspielen.
Die Ideen werden dann gemeinsam ausprobiert
und es wird entschieden,
welche Ideen man weiter entwickeln kann.

Der Ablauf

Das Projekt soll ein Jahr dauern und die Veranstalter hoffen,
dass viele Menschen sich daran beteiligen.
Es wird noch 3 weitere Termine geben
und eine Abschluss-Veranstaltung im nächsten Frühjahr.

Es gibt das Projekt, weil es mehr Angebote
für Menschen mit Behinderung geben soll.
Das sieht die UN-Konvention vor.
Das ist ein Vertrag, der besagt, dass die soziale Inklusion
von Menschen mit Behinderung verbessert werden soll.
Soziale Inklusion ist die Einbindung in die Gesellschaft.

Die vielen Menschen in der Volkshalle
wurden in 8 Gruppen aufgeteilt.
Es gab eine Moderatorin, die den Ablauf erklärte.
Pro Gruppe gab es einen Sprecher oder eine Sprecherin,
die uns erklärten, wie man beim Projekt mitmachen kann.

Leider war die Volkshalle nicht so gut gewählt
für die Veranstaltung.
Es hat wegen der hohen Decke stark gehallt
und man hat schwer etwas verstanden.

Die Moderatorin fasste am Ende immer alles
in leichter Sprache zusammen.
Das war aber nicht immer leicht verständlich.

Es gab eine Stunde Mittagspause.
Bei der Mittagspause konnte man zum Buffet gehen
und es gab belegte Brote.
Leider waren die sehr schnell weg
und es gab nichts,
wo man das benutze Geschirr hinstellen konnte.

Unser Eindruck

Diese Veranstaltung ist ein guter Anfang.
Endlich sollen die Menschen mitreden, um die es geht.
Man kann nur hoffen, dass viele von ihnen das auch tun
und gute Ideen dabei herauskommen.
Und man kann nur wünschen, dass aus den Ideen gute Projekte werden.
Viele Menschen setzen sich jedenfalls dafür ein, dass es was wird.

Mehr Informationen gibt es auf dieser Internet-Seite:
www.wiener-wege-zur-inklusion.at

Sabrina Koch: Herr Peter Hacker, warum machen Sie das offene Projekt?
Peter Hacker:
Wir haben noch nie ein Experiment gemacht, das von den Betroffenen selbst gestaltet wird.
Menschen mit Behinderung wollen selber entscheiden:
im Wohnbereich und im Alltag.
Ich will aber nicht, dass ein Erfolgsdruck entsteht, das kann nämlich bei neuen Projekten ein Problem sein.

Sabrina Koch: Was versprechen Sie sich davon?
Peter Hacker:
Ich bin gespannt auf die Diskussion zwischen den Behinderten- Vertretern,
den Träger-Organisationen und den Menschen mit Behinderung selbst.
Zum ersten Mal bieten wir einen Platz, wo ich sag,
die Menschen mit Behinderung sind wichtiger, als alle anderen.
Bis jetzt ist es immer umgekehrt gewesen,
das hat mich schon lange gestört.
Ich bin ein neugieriger Mensch und bin gespannt,
was daraus entsteht.
Ich glaube, dass die Menschen mit Behinderung
ganz viele neue Ideen hineinbringen.
Auch Ideen, die die Behinderten-Vertreter
vielleicht nicht so gut finden könnten.
Ich sage es ganz offen, es ist ein Experiment.

Sabrina Koch: Wie sehen Sie die Inklusion?
Peter Hacker:
Ich glaube, es wurden schon viele Erfolge gefeiert,
die man im Alltag gar nicht so wahrnimmt.
Beim Thema Inklusion wird man aber nie sagen können:
Jetzt ist alles gut!
Inklusion ist ein Gedanken-Modell, an dem man arbeiten muss.
Im Vergleich zu anderen Städten, auch in Europa,
sieht man, dass wir schon viel geschafft haben.
Man kann aber immer neue Ideen haben und
etwas verbessern.
Eine noch spannendere Diskussion wird
es bei den Rechten und Pflichten geben.
Deshalb habe ich in meiner Eröffnungs-Rede gesagt,
dass nicht nur Rechte, sondern auch die Pflichten wichtig sind.

Sabrina Koch: Wo funktioniert die Inklusion schon gut und wo nicht?
Peter Hacker:
In den Fachbereichen Wohnen, selbstständiges Wohnen,
Alltagsleben sind wir sehr weit.
Im Bereich Arbeiten sind wir sehr gespalten.
Die Basis des selbstständigen Wohnens ist arbeiten gehen.
Arbeiten gehen ist Pflicht des Staatsbürgers.
Der Bereich Arbeit ist gespalten, denn eine Seite ist sehr zufrieden,
dass viele Menschen mit einer Behinderung
einen guten Arbeitsplatz haben.
Und einen guten Job machen.

Aber auf der anderen Seite gibt es noch viele Bereiche,
wo noch mehr geschehen muss.
Aber es müssen auch die Menschen mit Behinderungen
mehr dafür machen.

Es gibt auch noch ein großes Thema, über das im Moment
noch nicht viel geredet wird.
Es geht um behinderte Menschen als Pensionisten.
Hier sollte noch viel verändert werden.
Für nicht behinderte Menschen ist das Pensionsalter
der 3. Lebensabschnitt, mit großen Veränderungen.
Menschen mit Behinderungen haben im Moment
noch keine Möglichkeit, richtig in Pension zu gehen.
Behinderungsbedingte Früh-Pension gibt es
schon in Österreich.
Aber die betrifft nur Menschen,
die schon eine geregelte Arbeit haben.
Gleichzeitig gibt es auch sehr viele Menschen,
die hatten nie einen geregelten Arbeitsplatz.
Sie können daher auch nicht wirklich in Pension gehen.
Vom Geld her ist die Pension geregelt, aber vom System noch nicht.

Sabrina Koch: Wie hoch sind die Kosten für das Projekt?
Peter Hacker:
Wie hoch die Kosten genau sind, kann ich nicht sagen,
das müsste man nachschauen.
Aber es hält sich in Grenzen.

Sabrina Koch: Wie wird das finanziert? Spenden?
Peter Hacker:
Das Projekt wird mit Steuergeld bezahlt,
nicht durch Spenden.

Sabrina Koch: Es wird in Wien sehr viel gemacht.
Warum werden diese Projekte so wenig bekannt gemacht?

Peter Hacker:
Leider ist es schwierig, die Medien dazu zu bringen,
über solche Projekte zu schreiben.
Das sind alles positive Geschichten,
ich muss die Medien oft lange darum bitten,
dass sie diese Dinge auch unterbringen.
Leider haben sich die guten Geschichten
bei den Medien noch nicht durchgesetzt.
Aber es muss uns gelingen,
noch mehr von diesen Geschichten in die Medien zu bringen.

Anmerkung:
Das Gespräch wurde teilweise gekürzt und einzelne Worte wurden verändert,
um den Text einfacher und verständlicher zu gestalten.

Am Montag, 27. Juni 2016 waren wir,
die „Inklusive Lehrredaktion“, im Rathaus.
Dort wurde ein neues Projekt vorgestellt wurde.

Am Montag, 27. Juni 2016 wurde im Wiener Rathaus
ein neues Projekt vorgestellt.
Das Projekt heißt „Wiener Wege zur Inklusion
und ist für Menschen mit Behinderung.
Als wir im Rathaus angekommen sind, gingen wir alle
zu dem Mann der hinter einem Tisch gesessen ist
auf dem eine Liste gelegen ist.
Wir haben uns dem Mann hintereinander vorgestellt.
Er hat nachgeschaut ob unser Name auf der Liste steht.
Und dann hat er gesagt wo wir uns hinsetzen dürfen.

Als wir auf dem Weg zu den Sesseln waren,
begrüßte uns Thomas Klein von der Firma Wonderwerk.
Dann habe ich Thomas Klein gefragt, ob ich ihm ein paar Fragen
über die Methode zur Ideen-Findung stellen darf.
Die Methode heißt „Design Thinking“.
Das ist Englisch und bedeutet kreative Problem-Lösung.
Thomas Klein sagte: „Ja gerne“.

Ich bin Marcel Benz von der Inklusiven Lehrredaktion
und habe das Gespräch geführt.
Ich hatte Stift und Block in der Hand
und fragte ihn Folgendes:

Marcel Benz: Bis wann dauert dieses Projekt?
Thomas Klein: Das Projekt dauert bis 20. März 2017.

Marcel Benz: Wie genau wollen sie behinderten Menschen helfen?
Thomas Klein: Wir arbeiten mit Menschen mit Behinderung zusammen,
damit diese ihre Ideen einbringen können.
Wir wollen für Sie neue Angebote entwickeln.
Dafür sollen sie uns die Ideen bringen.

Marcel Benz: Gibt es zu diesem Projekt auch Seminare oder ähnliches?
Thomas Klein: Es gibt noch 4 Treffen zu dem Projekt,
wo die Ideen ausgewertet werden und dazu weitergearbeitet wird.

Marcel Benz: Wie viele Menschen arbeiten bei diesem Projekt mit?
Thomas Klein: Die Gruppe besteht aus ungefähr 12 Personen
vom Fond Soziales Wien, vom „Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen“
und Vertretern von „Jugend am Werk“ und dem Verein „Lok“.
Und natürlich die vielen Menschen, die uns mit ihren Ideen unterstützen werden.

Marcel Benz: Wie wird entschieden, welche Ideen umgesetzt werden?
Thomas Klein: Wir sammeln zuerst die Ideen.
Dann sollen uns die Leute sagen, was ihnen wichtig ist.
Möglichst viele Leute sollen mitmachen
und gemeinsam entscheiden, welche Ideen
umgesetzt werden.

Marcel Benz: Wie kann man sich bei Wonderwerk anmelden?
Thomas Klein: Man kann einen Anmeldezettel ausfüllen,
eine E-Mail an Wonderwerk schicken oder sich im Internet anmelden.

Marcel Benz: Sind die Ideen in diesem Projekt nur für bestimmte
Menschen mit Behinderung oder für alle?
Thomas Klein: Die Ideen in diesem Projekt sind für alle Menschen mit Behinderung.
Und sie sollen auch sagen was ihnen gefällt und was nicht.

Marcel Benz: Wie werden die Ideen, die eingebracht wurden, festgehalten?
Thomas Klein: Wir schreiben nicht auf Papier
es werden zum Beispiel Modelle mit Lego gebaut
oder aus Pappe oder es kann vorgespielt werden.
Es können ja nicht alle schreiben und jeder soll
die Möglichkeit haben, sich einzubringen.

Marcel Benz: Gibt es dieses Projekt nur in Wien
oder auch in anderen Bundesländern?
Thomas Klein: Zurzeit gibt es dieses Projekt nur in Wien,
aber wir hoffen, dass es das in Zukunft
auch in anderen Bundesländern gibt.

Marcel Benz: Danke für das Gespräch, es war sehr interessant.
Thomas Klein: Ich danke.

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