Wiener Öffis im Höhenflug: Bereits 530.000 Jahreskarten verkauft

Wiener Öffis im Höhenflug: Bereits 530.000 Jahreskarten verkauft
Die Wiener Linien müssen dank des Booms in den nächsten Jahren massiv investieren.

Die Lust der Wiener an den Öffis ist ungebrochen. Die Zahl der Jahreskartenbesitzer stieg binnen eines Jahres um knapp 140.000. Mittlerweile besitzen 533.000 Öffi-Fahrer eine Jahreskarte, im Schnitt ist das bereits jeder dritte Wiener.

„Immer mehr Menschen erkennen, dass sich mit Öffis Zeit, Geld und Nerven sparen lassen“, erklärt Wiener-Linien-Chefin Alexandra Reinagl den Boom, relativiert ihn aber gleich ein wenig: „Natürlich steigen viele Fahrgäste von Kurzzeit-Tickets auf die Jahreskarte um.“ Dieser Trend dürfte sich ab Sommer verstärken, wenn ab 1. Juli die Einzelfahrscheine teurer werden. Eine einzelne Fahrt kostet dann 2,10 Euro. Geht der Trend so weiter, könnte bis Ende des Jahres daher die 600.000er-Grenze an Jahreskarten fallen.

Investitionen

Vizebürgermeisterin Renate Brauner ist über den Anstieg naturgemäß erfreut. „Das ist gleichzeitig aber auch ein Auftrag an die Wiener Linien, die neuen Fahrgäste auch zu halten“, sagt Brauner. Deshalb werde massiv in den Öffi-Ausbau investiert. Bereits am 10. Oktober wird etwa die verlängerte U2 zur Seestadt Aspern eröffnet, zeitgleich soll die neue 26er-Bim in Betrieb gehen.

Wiener Öffis im Höhenflug: Bereits 530.000 Jahreskarten verkauft
Einweihung der Strassenbahn Linie 25 in Kagran mit Renate Brauner am 21.12.2012

Um dem Fahrgast-Plus Herr zu werden, investieren die Wiener Linien auch in neue Fahrzeuge. Vor allem die neuen Busse haben deutlich mehr Kapazität als ihre Vorgänger. Auch werden mehr Autobuslinien mit Gelenkbussen ausgestattet und längere Straßenbahnen eingesetzt. Insgesamt investiert die Stadt 2013 knapp 470 Millionen Euro in die Öffis.

Radfahrer

Der grüne Koalitionspartner startete hingegen zuletzt Initiativen für den Radverkehr. An manchen Stellen kommen sich dabei Radler und Öffis in die Quere, etwa in der Habsburgergasse. „In einer intelligenten Stadt geht es um ein Miteinander aller“, sagt Brauner. Die Öffis hätten aber ganz klar oberste Priorität: „Sie sind das Rückgrat der Fortbewegung.“

ÖVP-Chef Manfred Juraczka sieht nicht nur Grund für Jubel: „Aktuell werden falsche Maßnahmen gesetzt. Rot-Grün verlangsamt die Öffis, etwa durch Öffnen der Busspur für Radler in der Operngasse.“ Auch die teureren Einzeltickets kritisiert Juraczka. „Sie erschweren das Umsteigen auf die Öffis.“

Für viele ist das kein Argument. Sie steigen gleich auf die Jahreskarte um.

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