Tierschützer ließen illegalen Welpenhandel auffliegen

Die Welpen wurden als "Mini-Malteser" beworben - eine Rasse, die gar nicht gibt und die der starken Nachfrage nach sehr kleinen Hunden entgegen kommen soll.
"Vier Pfoten"-Mitarbeiterinnen gaben sich als Interessenten aus und rückten mit Polizei an.

Zwei Mitarbeiterinnen der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" haben am Dienstag in Wien einen illegalen Welpenhandel auffliegen lassen. Zu einer vereinbarten Übergabe zweier Malteser kamen sie mit Polizei und Amtstierärztin. Die Welpen wurden konfisziert, die Verkäufer erwartet ein Verfahren wegen illegalen öffentlichen Feilbietens von Tieren durch Private.

Internet-Geschäft

Tierschützer ließen illegalen Welpenhandel auffliegen
honorarfrei. Austria, Vienna, Donaustadt | 2015 06 02 | Puppy confiscation in Vienna.
Angebahnt wurde das vermeintliche Geschäft nämlich über Inserate im Internet. Die Mitarbeiterinnen gaben sich gegenüber einem Händler in der Slowakei als Interessenten aus und schalteten die Behörden ein. Zur Übergabe auf offener Straße in Wien-Donaustadt seien die Partnerin des Händlers und deren erwachsene Tochter erschienen, sagte "Vier Pfoten"-Sprecherin Elisabeth Penz. Die jungen Malteser wurden in das Tierquartier gebracht, das neue Wiener Tierheim.

"Die beiden Welpen machten einen verschreckten und leicht lethargischen Eindruck, schienen aber auf den ersten Blick zumindest nicht schwer krank", sagte Veronika Weissenböck aus dem Kampagnenteam der Organisation. Die Händler hatten für die Welpen jeweils einen slowakischen Impfpass und einen EU-Heimtierausweis mit. Ob es sich dabei um Fälschungen handelt, werde noch überprüft.

Mit "Fantasie-Rassen" geworben

Die Welpen wurden nach Angaben von "Vier Pfoten" als "Mini-Malteser" beworben - eine Rasse, die es wie die ebenfalls gängigen Bezeichnungen "Micro-Chihuahua" oder "Teacup-Chihuahua" überhaupt nicht gibt und die der starken Nachfrage nach sehr kleinen Hunden entgegen kommen soll. Außerdem seien die Hunde auf den Fotos extrem verniedlicht dargestellt worden, mit bunten Maschen auf dem Kopf. "Kein seriöser Züchter würde seine Tiere so zur Schau stellen. Hier sollten beim Interessenten alle Alarmglocken schrillen", warnte Weissenböck.

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