Glückskind kam bei Polizeikontrolle zur Welt

Die Mutter mit dem Neugeborenen, dazu die Geburtshelfer: links die Ärztin und der Sanitäter, rechts die beiden Polizisten.
Nicolas konnte es nicht mehr erwarten und kam im Auto zur Welt. Zwei Polizisten wurden zu unfreiwilligen Geburtshelfern.

Eigentlich war die Polizei Freitagfrüh gegen 3 Uhr einem Raser auf der Spur, der eine rote Ampel ignoriert hatte. Als sie den Mann auf der Johnstraße anhielten, empfing er sie panisch: "Hilfe, Hilfe, meine Frau bekommt ein Baby."

Für ein Geleit ins Krankenhaus war es da schon zu spät, das Köpfchen des kleinen Nicolas war bereits zu sehen. "Wir haben sie seelisch unterstützt und gleich die Rettung alarmiert", erzählt der Polizist Stefan Ulreich. "Sowas haben wir noch nie erlebt. Wir haben uns am Anfang schon sehr erschrocken", ergänzt Kollege Martin Seidel. Was die Situation noch schwieriger machte, war, dass die 20 Jahre alte Mutter Silvi eine Bulgarin ist und kein Wort Deutsch spricht. Der 21-jährige Vater und auch die Polizisten waren weitaus nervöser als die werdende Mama. Laut Angaben der Polizei war Silvi nämlich die "Coolste" von allen Beteiligten und bewahrte bei der Geburt ihres zweiten Kindes die Nerven.

Noch bevor die Rettung kam, kam es dann zu zwei glücklichen Zufällen. Ein Rettungswagen der Johanniter fuhr nämlich vorbei und hatte obendrauf die Ärztin Biljana Vukicevic an Bord, die Serbisch spricht und sich mit der Mutter verständigen konnte. "Als ich kam, war das Baby schon da", erzählt die Ärztin. Dem 50 Zentimeter großen und 3.240 Gramm schweren Nicolas und seiner Mama geht es trotz der ungewöhnlichen Geburt sehr gut.

Der rasende Vater muss laut Polizei übrigens mit keiner Strafe rechnen. Der Mann könne einen entschuldigenden Notstand geltend machen.

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