Abriss der Erdberger Brücke startet

Die Erdberger Brücke auf der Wiener Südosttangente (A23) ist eine der meistbefahrenen Brücken Österreichs.
Riesenfloß am Donaukanal ermöglicht schnelleren Abbruch. Anfang Mai Teilsperre der A4 nötig.

Vor 45 Jahren ist mit dem Bau der Erdberger Brücke begonnen worden - nun starteten die Abrissarbeiten. Seit Montag Früh ist dazu erstmals in Österreich ein Spezialschiff im Einsatz.

Die Baustelle am Wiener Knoten Prater - eine Nervenprobe für rund 200.000 Autofahrer täglich - dauert zehn Monate kürzer als geplant und wird bereits Anfang statt Ende 2017 fertig. Möglich macht dies ein High-Tech-Schiff, durch das die Erdberger Brücke wesentlich schneller abgetragen werden kann. Es kommt ab Sonntag zum Einsatz.

Das in Österreich erstmals in dieser Form angewandte Verfahren habe jede Menge Behördenverfahren notwendig gemacht, erklärte Asfinag-Vorstand Alois Schedl am Donnerstag in einer Pressekonferenz: "Nun liegen alle Genehmigungen vor." Damit kann zumindest eine der vier Großbaustellen der Südosttangente (A23) um knapp ein Viertel der vorgesehenen Zeit verkürzt werden.

High-Tech-Schiff verkürzt Baustelle

Die Vorgangsweise ist so einfach wie spektakulär: Im Donaukanal, der unter dem betreffenden Tangentenabschnitt fließt, wird ein 90 Meter langes und zwölf Meter breites Pontonschiff - also eine Art Riesenfloß namens "Kilian" - positioniert. Durch aufmontierte Pfeiler in Form verstärkter Stahlcontainer wird die Brücke abgestützt, die dann Stück für Stück abgetragen werden kann. Der Bauschutt fällt praktischerweise gleich auf das geparkte Schiff bzw. auf seitliche Plattformen und wird nach Ende der Arbeiten auf dem Wasserweg in den Alberner Hafen und von dort per Lkw zur Deponie Fischamend gebracht.

Abriss der Erdberger Brücke startet
APA9013694-2 - 09082012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 276 CI - Eine der meistbefahrenen Brücken Österreichs, die Erdberger Brücke auf der Wiener Südosttangente (A23), könnte unter Denkmalschutz gestellt werden. Im Bild: Die Erdberger Brücke am Donnerstag, 09. August 2012. APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER
Ursprünglich sei geplant gewesen, die Brücke sehr kleinteilig und mithilfe aufwendiger Gerüstkonstruktionen zu entfernen, erklärte Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH. Durch den Schiffseinsatz erspart man sich nun rund zehn Monate - fünf Monate pro Fahrtrichtung.

A4 Anfang Mai gesperrt

Zuerst wird der Brückenteil in Fahrtrichtung Norden in Angriff genommen. Er ist bereits dank Ersatzbrücken und Spurverlegungen seit kurzem komplett von Autos befreit. Das High-Tech-Schiff kommt bis Donnerstag Früh zum Einsatz. Für die Entfernung der Randabschnitte, die nicht mehr über dem Donaukanal verlaufen, muss die beidseitig parallel zum Wasser führende Ostautobahn (A4) vom 1. Mai, 20.00 Uhr, bis 3. Mai, 15.00 Uhr, unterhalb der Erdberger Brücke gesperrt werden. Umleitungen werden ausgeschildert. Im kommenden Jahr kommt "Kilian" dann für den Brückenteil in Fahrtrichtung Süden zum Einsatz.

Die verkürzte Sanierungszeit kommt nicht nur den Autofahrern, sondern auch den ausführenden Firmen zugute: Die Asfinag lässt sich die Idee einen Bonus von zwei Millionen Euro kosten. Insgesamt sind 71 Millionen Euro für das Projekt budgetiert.

Der Knoten Prater ist eine von derzeit vier Großbaustellen auf der Südosttangente: Parallel wird noch bis 2017 an der Praterbrücke und am Knoten Inzersdorf gewerkt. Die Hochstraße Inzersdorf wird dann 2018 fertig sein. Mehr dazu in Baustart auf A23 - Hochstraße Inzersdorf wird abgerissen.

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