AKH

Ringen um Ärzte-Gehälter zieht sich in das neue Jahr hinein

Ärzte-Betriebsrat befürchtet Leistungseinschränkungen.
Verhandlungsrunde am Montag endete ohne Ergebnis. Protestmaßnahmen im Jänner möglich.

Es war ein verzweifeltes Ringen bis zur letzten Minute: Montagnachmittag trafen sich AKH-Mediziner und Vertreter des Rektorats der MedUni zu einer weiteren Verhandlungsrunde über die neue Arbeitszeit-Regelung für Spitalsärzte. Doch auch diesmal endeten die Gespräche ohne Ergebnis. Anfang Jänner soll es eine weitere Verhandlungsrunde im zuständigen Wissenschaftsministerium geben, heißt es aus dem Rektorat.

Wie berichtet, dürfen laut einem neuen Gesetz Spitalsärzte ab 1. Jänner im Schnitt pro Woche nur mehr 48 Stunden arbeiten. Als Basis dafür dient ein Durchrechnungszeitraum von 17 Wochen. Durch den Wegfall von Überstunden befürchten vor allem die Jungärzte massive finanzielle Einbußen. Die Ärztevertreter fordern daher seit Monaten eine Anhebung der Grundgehälter um bis zu 30 Prozent.

Vor Weihnachten beschloss das Rektorat, die Gehälter der Assistenzärzte um zehn Prozent anzuheben. Für die Ärztevertreter ist das zu wenig. Sie fordern zudem, dass auch die anderen Ärzte mehr Geld bekommen.

Doch damit stießen sie am Montag auf taube Ohren. "Wir sind sehr enttäuscht, dass es zu keiner Einigung gekommen ist", sagt Martin Andreas, Betriebsratschef der AKH-Ärzte. Er befürchtet, dass es ab Jänner in einzelnen Kliniken zu Leistungseinschränkungen kommen wird.

Gelassener sieht man die Situation im Rektorat: Schließlich gebe es ja für den Jänner fertige Dienstpläne.

"Die Situation im AKH ist sehr angespannt", schildert hingegen Andreas. Schon im Jänner könnte es gemeinsam mit der Ärztekammer zu Protestmaßnahmen kommen. Möglich seien Kundgebungen, aber auch Streiks.

Gemeindespitäler

Etwas entspannter ist die Lage in den Wiener Gemeindespitälern. Zwar steht auch hier noch eine Einigung in der Gehalts- und Dienstzeitenfrage aus, mit einer zuletzt abgeschlossenen Betriebsvereinbarung hat man aber zumindest einen Spielraum für weitere Verhandlungen geschaffen. Die Vereinbarung regelt unter anderem ab 1. Jänner, dass die wöchentliche Arbeitszeit der Ärzte in einem Durchrechnungszeitraum von 26 Wochen im Schnitt bei 48 Stunden liegt. "Bis April brauchen wir aber eine Einigung in den Verhandlungen", sagt Ärzte-Personalvertreter Wolfgang Weismüller. "Denn sonst steht der Betrieb bei uns."

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