Räuber mit Eisenstange: Lebenslange Haftstrafe

Schuldspruch für den 21-jährigen Angeklagten.
21-Jähriger überfiel acht junge Frauen und verletzte sie teils schwer.

Finale im Prozess gegen einen 21-jährigen Rumänen, der sich seit Dienstag wegen fünffachen Mordversuchs vor Wiener Geschworenen verantworten musste. Gerichtspsychiaterin Sigrun Rossmantih bezeichnete den Angeklagten als "gewissenlos". So sah es offenbar auch das Gericht, dass ihn zumindest wegen vierfachen Mordversuchs und sechsfachen Raubes (nicht rechtskräftig) zu lebenslanger Haft verurteilte.

Der Angeklagte hatte im Frühjahr in Wien-Favoriten Angst und Schrecken verbreitet, indem er binnen weniger Wochen nicht weniger als acht junge Frauen überfiel. Fünf seiner Opfer – das Jüngste war erst 13 Jahre alt – attackierte er mit einer Eisenstange, wobei er den Frauen schwere, teils lebensgefährliche Verletzungen im Kopf- und Gesichtsbereich zufügte.

Wie die Psychiaterin am dritten Verhandlungstag ausführte, zeichnet sich der 21-Jährige einerseits durch eine hohe Intelligenz aus. Daneben sei aber auch eine Persönlichkeitsstörung mit psychopathologischen Anteilen nachweisbar. Der Mann führt laut Gutachten einen "parasitären Lebensstil", handelt "gewissenlos" und "funktionalisiert" seine Mitmenschen. Gefühle seien für ihn "vermutlich nicht spürbar".

Außerhalb der Norm

Diese Wesenszüge gepaart mit seiner überdurchschnittlichen Intelligenz machen den Mann nach Einschätzung der Psychiaterin besonders gefährlich. Bei den inkriminierten Straftaten sei er mit "überhoher Gewaltanwendung" vorgegangen und habe dabei ein Verhalten "weit außerhalb des Normbereichs" an den Tag gelegt. Es sei zu befürchten, dass er diese "Handschrift" wiederhole, weshalb die Sachverständige auch von einer "höchst ungünstigen Zukunftsprognose" sprach.

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