Polizei legte Einbrecherbande das Handwerk

Die Bande, und wie die Mitglieder zusammenhingen.
43 Wohnungseinbrüche sollen auf das Konto einer georgischen Bande gehen - 18 Festnahmen.

Die Post bringt allen was: Zum Beispiel Diebesgut, das mit Paketen nach Georgien verschickt wird. Denn die Beute, die eine georgische Einbrecherbande in Wiener Wohnungen machte, war somit schnell aus dem Weg. 43 Wohnungseinbrüche sollen auf das Konto einer 20-köpfigen georgischen Bande gehen. 18 Männer wurden festgenommen – darunter auch ein ehemaliger georgischer Fußballprofi. 600 Schmuckstücke konnten die Ermittler sicherstellen. Sie standen fein säuberlich verpackt in Koffern zur Abholung bereit.

Bereits im März wurde die Bande ausgehoben. Nach acht Monaten dauernden Ermittlungen konnten die Fahnder die Männer auf frischer Tat ertappen. „Sobald sie dachten, observiert zu werden, haben sie die Aktion abgebrochen“, schildert Johann Steiger von der EGS, der Einheit zur Bekämpfung der Straßenkriminalität. Im März allerdings gingen fünf der Männer ins Netz. „Einzigartig war die massive Gegenwehr“, sagt Steiger. Ein Einbrecher ging mit dem Messer auf die Polizisten los und verletzte zwei von ihnen schwer. Der Profifußballer wiederum setzte sich mit vollem Körpereinsatz zur Wehr.

„Alles in Ordnung. Wir leben in Frieden“

Die Bande dürfte seit Juni des Vorjahres speziell in den inneren Bezirken aktiv gewesen sein. „Sie haben ihre Tatorte immer genau beobachtet und darauf geachtet, dass niemand in der Wohnung war“, erzählt Chefinspektor Rudolf Karall vom LKA. Nachts brachen sie dann die Türen auf und bedienten sich. Vor allem Schmuck und Uhren zählten zur Beute. Danach meldeten sie ihrem Capo: „Alles in Ordnung. Wir leben in Frieden“. Was so viel bedeutete wie: Auftrag erledigt.

Der Capo war es auch, der den Verkauf der Beute organisierte. „Es handelt sich um einen Georgier, der seit einigen Jahren legal im Land ist. Er hat die Leute auch rekrutiert und ihnen Wohnungen organisiert“, erklärt Oberstleutnant Manfred Briegl.

Gesamt dürfte ein Schaden von 250.000 Euro entstanden sein. Die 600 sichergestellten Schmuckstücke warten nun auf ihre Besitzer, die sich direkt an die Ermittler wenden können:  01/31310-33610.

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