Polizei fasst Kupferdiebe mit drei Tonnen Beute

In diesen Lieferwagen luden die mutmaßlichen Diebe das Metall. Das Kupfer stammt teilweise vom ÖBB-Gelände in der Gutheil-Schoder-Gasse in Wien Meidling.
Vier Verdächtige wurden beim Verladen von Buntmetall ertappt.

Ein aufmerksamer Zeuge alarmierte am Samstag die Polizei, weil ihm in der Gutheil-Schoder-Gasse in Wien-Meidling vier verdächtige Männer auffielen. Das Quartett verlud am Nachmittag Kupferkabel in einen weißen Lieferwagen. Ganz in der Nähe befindet sich ein ÖBB-Gelände. Als die Polizei eintraf, waren die Männer bereits verschwunden. Kurz darauf konnte das Fahrzeug allerdings in der Eibesbrunnergasse gestoppt werden.

Als die Beamten die Ladefläche öffneten, staunten sie nicht schlecht: Der gesamte Kofferraum war voller Kupferkabel und anderem Buntmetall. „Es waren zirka drei Tonnen“, bestätigt Polizeisprecher Roman Hahslinger. „Diese große Menge kann nicht von einem einzelnen Diebstahl stammen. Vermutlich waren die Männer schon mehrmals auf Diebestour.“ Der 47-jährige Dragan J. und seine 20 Jahre alten Komplizen Ivan S., Boban J. und Darko M. wurden sofort verhaftet.

Großer Schaden

Ein Teil des Kupfers stammt vermutlich vom ÖBB-Gelände in der Gutheil-Schoder-Gasse. Laut ÖBB ist durch den Diebstahl zu keinen Zug-Ausfällen gekommen.

Im Vergleich zum relativ geringen Wert der gestohlenen Kabel ist der Schaden, der durch notwendige Reparaturen und Verspätungen entsteht, jedoch enorm. Für drei Tonnen Kupfer bekäme man beim aktuellen Kurs rund 15.700 Euro. Die jährliche Schadenssumme für die österreichischen Bundesbahnen liegt bei rund 2,2 Millionen Euro. Der Ärger der Fahrgäste über Ausfälle und Verspätungen kommt dann noch dazu.

Da es sich vermutlich um Diebesgut aus mehreren Delikten handelt, prüft die Polizei derzeit, ob ein Zusammenhang zu dem Diebstahl vom 7. Jänner auf der Westbahnstrecke besteht. Damals fielen insgesamt 50 Züge aus, weil von 30 ÖBB-Masten zwischen den Bahnhöfen Wien-Hütteldorf und Tullnerfeld die Erdungskabel gestohlen wurden. Weil diese Kabel wie ein FI-Schalter für die Schienen sind, hätte dieser Diebstahl im Ernstfall sogar die Fahrgäste in Gefahr bringen können. Die Zeugen des Vorfalls vom Samstag gaben an, zwei Fahrzeuge gesehen zu haben. Deshalb fahndet die Polizei nun nach weiteren Tätern.

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