"Panikmache ist fehl am Platz"

"Panikmache ist fehl am Platz"
Besucherschwund von bis zu 50 Prozent auf Weihnachtsmärkten.

Der Appell des Wiener Handels an die Bevölkerung, sich nicht von der aktuellen Terrorangst anstecken zu lassen, dürfte (noch) nicht angenommen worden sein. Denn seit Wochenbeginn melden die Standler der 24 Wiener Weihnachtsmärkte einen Besucherschwund von bis zu 50 Prozent. Vor allem der traditionelle Adventzauber vor dem Rathaus leidet unter dem Trend.

Eltern melden Kinder ab

Ein klarer Parameter für die offensichtliche Verunsicherung ist die "Christkindl-Werkstatt" im Rathaus. Dort basteln Kinder unter professioneller Anleitung Krippen, Weihnachtsschmuck und Geschenke. "Im Vergleichszeitraum zum Vorjahr kamen heuer bereits um 2000 Kinder weniger", erklärte der Organisator des Adventzaubers Roman Kreitner. Und vorgestern, Dienstag, wurden 225 Kinder wieder abgemeldet. "Ihre Eltern hatten bereits zugesagt", so Kreitner weiter. Nachsatz des Organisators: "Ich führe diese Reaktion auf die Verunsicherung zurück. Was anderes kann ich mir nicht vorstellen."

Eine Standlerin am Rathausplatz bringt die Problematik auf den Punkt: "Überall ist zu lesen und zu hören, dass größere Menschenansammlungen gemieden werden sollen. Und das passiert jetzt gerade." Auch Alexander Hengl vom Marktservice bestätigt: "Alle 24 Christkindlmärkte melden, dass weniger los ist als vor einem Jahr. Allerdings spielte auch das frühlingshafte Wetter eine Rolle."

Treffen mit Polizeispitze

Der WK-Obmann des Handels Rainer Trefelik räumt nach anfänglichem Optimismus ein: "Es macht keinen Sinn blauäugig zu sein. Aber Panikmache ist jetzt fehl am Platz. Zu Wochenbeginn gab es ein Treffen mit der Polizeispitze."

Darunter auch Vize-Polizeipräsident Karl Mahrer. Im KURIER-Telefonat bestätigte der Offizier: "In Österreich bzw. in Wien gibt es keinerlei Hinweise auf eine konkrete Gefährdung. Wir haben jedoch aufgrund der internationalen Lage aus präventiven Gründen unsere Sicherheitsmaßnahmen erhöht."

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