Nach Drogengipfel gibt es die ersten Maßnahmen

Vertreter des Bezirks Ottakring und der Stadt Wien beim Lokalaugenschein am Gürtel.
Entlang der U6 werden alle Büsche radikal beschnitten. Sie sollen Dealern kein Versteck mehr bieten.

Mit einfachen, aber effizienten Maßnahmen geht jetzt die Ottakringer Bezirksvorstehung gegen den ausufernden Drogenhandel entlang der U6 vor. Am Donnerstag unternahmen Stadtgartenamt, Büro für Sofortmaßnahmen sowie Bezirkschef Franz Prokop (SPÖ) eine erste gemeinsame Begehung zwischen den U6-Stationen Josefstätter Straße und Thaliastraße.

Schon ab kommender Woche werden die auf der Ottakringer Seite des Gürtels gepflanzten Sträucher radikal beschnitten. "Diese Maßnahme wurde beim Drogen-Gipfel am Dienstag gemeinsam mit der Polizei beschlossen. Wir wollen sofort starten", erklärt Prokop.

Gegen Drogenverstecke

Der Grünschnitt soll verhindern, dass hinter den mannshohen Büschen unbemerkt Drogengeschäfte durchgeführt werden können. Außerdem können die Dealer ihre Suchtmittel-Päckchen dann nicht mehr so leicht im Gebüsch verstecken. Aus diesem Grund werden in Zukunft verstärkt Straßenkehrer auf der Drogen-Meile in Einsatz stehen. Denn die können die sogenannten Baggies (kleine Plastiksackerl, gefüllt mit Marihuana oder Kokain) am ehesten finden. Drogenverstecke würden durch diesen Schnitt schneller auffallen, Händler hätten einen spürbaren finanziellen Verlust.

"Mittlerweile ist die Drogensituation ein Problem. Ich bekomme täglich eMails und Anrufe von Bürgern", räumt Bezirksvorsteher Prokop der Thematik oberste Priorität ein. Auch Drogenkoordinator Michael Dressel sieht entlang des Gürtels eine negative Entwicklung: "In den vergangenen Jahren ist der Drogenhandel zurück gegangen, in den letzten Monaten aber wieder angestiegen."

Unter den Dealern seien auch viele Asylwerber. Dressel: "Menschen, die vollkommen mittellos sind, neigen dazu, auf kriminellem Weg zu Geld zu kommen.

Um das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken, startet Ottakring auch eine Licht-Offensive. Die ersten Maßnahmen wurden bereits am Brunnenmarkt bei der Friedmanngasse gesetzt. "Die Reaktionen waren sehr positiv. Wir werden den Bezirk weiter erhellen", verspricht Prokop.

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