Mithäftlinge im Frauengefängnis fühlen sich von Estibaliz C. bedroht

Lebenslange Haft und Therapie: Aufregung um Estibaliz Carranza.
Doppelmörderin sorgt für Unruhe. Angeblich trauen sich die anderen Gefangenen nur noch zu zweit aus ihren Hafträumen.

Wieder Aufregung um die Doppelmörderin Estibaliz Carranza im Frauen-Gefängnis Schwarzau, NÖ. Die zu lebenslangem Freiheitsentzug plus Maßnahmenvollzug verurteile ehemalige Eissalon-Betreiberin bemalt zwar derzeit in der Anstalts-Werkstätte Glücksbringer für einen Betrieb, das dürfte ihr aber wenig Seelenfrieden bringen.

Sechs ebenfalls zu langen Haftstrafen verurteilte Mitgefangene, darunter eine Kindermörderin, haben sich laut Kronen Zeitung in einem Brief an das Justizministerium über die 36-Jährige beschwert. Sie fühlen sich von ihr bedroht. Angeblich trauen sich die anderen Gefangenen nur noch zu zweit aus ihren Hafträumen und machen bei Begegnungen mit Carranza einen weiten Bogen um sie.

Die gebürtige Spanierin ist in der Justizanstalt Schwarzau in einer Einzelzelle untergebracht. In der Werkstätte arbeitet sie von 7 bis 13 Uhr, am Nachmittag halten sich die Häftlinge in den Gemeinschaftsräumen oder im Garten auf. Anstaltsleiter Gottfried Neuberger, vom KURIER mit den Vorkommnissen konfrontiert, will dazu nichts sagen. Nur so viel: "Wir werden versuchen, den sozialen Frieden wieder herzustellen." Das kann auch mit Verlegungen von Gefangenen geschehen.

Ehekrise

Möglicherweise ist eine Ehekrise der Grund für die von den Mithäftlingen behauptete Unleidlichkeit der Doppelmörderin. In der Justizanstalt fällt auf, dass sich ihr Ehemann und Vater ihres kleinen Sohnes seit einiger Zeit nicht mehr blicken lässt. Es heißt, dass Estibaliz Carranza von ihm nicht mehr besucht werden will.

Die beiden Vorgänger des Mannes, ihren früheren Ehemann und einen Lebensgefährten, hat Carranza ermordet, zerstückelt und im Keller unter ihrem Eissalon in Wien-Meidling einbetoniert bzw. tiefgefroren.

Der beantragte unbewachte Langzeitbesuch von Carranzas Mutter mit dem Sohn aus Spanien wurde aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Sie hat die Möglichkeit, sich beim Oberlandesgericht zu beschweren.

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