Krebskranker bestellte Gift und Waffen im Internet

TV-Serie "Breaking Bad" inspirierte den 34-jährigen Kärntner zu "undurchdachtem Lausbubenstreich".

Was macht man, wenn man laut eigenen Angaben schwer krebskrank ist und nur mehr ein bis zwei Jahre zu leben hat? Ein 34-jähriger gebürtiger Kärntner verbrachte seine verbleibende Zeit jedenfalls vor dem Computer. Im Internet. Im Darknet, um genau zu sein, also im dunklen, illegalen Teil des Netzes. Und weil er dort "Sachen ausprobierte" wurde er am Dienstag im Wiener Landesgericht nach dem Außenwirtschaftsgesetz rechtskräftig zu sechs Monaten bedingt verurteilt.

In der TV-Serie "Breaking Bad" hatte der 34-Jährige gesehen, wie der Titelheld eine Zigarettenpackung mit hochgiftigem Rizin präparierte – also bestellte der Angeklagte auf einer verbotenen Internet-Plattform um 500 US-Dollar (361,61 Euro) dasselbe. Und bekam tatsächlich 0,4 Milligramm Rizin an seinen Hauptwohnsitz in Wien geliefert. "Ich wollte eigentlich nur mal wissen, wie das ausschaut", erklärte er vor dem Richter.

Das Gift habe er in der Waschküche versteckt. Was er damit in weiterer Folge im Sinn hatte, blieb in der Verhandlung ungeklärt. "Es war ein undurchdachter Lausbubenstreich für Erwachsene", versicherte Verteidiger Philipp Wolm. Mit Erhalt der Ware sei die Neugierde seines Mandanten befriedigt gewesen.

Als im Februar das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) bei dem 34-Jährigen anklopfte, weil er sich zwischenzeitlich über den illegalen virtuellen Handelsplatz auch Drogen, zwei Schusswaffen, Schalldämpfer, einen Schlagstock und Wurfmesser bestellt hatte, schüttete der Mann das Gift ins Klo.

Ob und wofür er die Waffen, die rechtzeitig abgefangen wurden, verwenden wollte, blieb in der Verhandlung unklar.

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