"Deutsch lernen – und sich weniger fremd fühlen"

Isida Kristo (Mitte) hilft Flüchtlingen beim Deutschlernen.
Isida Kristo hilft Flüchtlingen beim Deutschlernen und zeigt ihnen dabei Wien

Isida Kristo kann sich noch genau daran erinnern, wie es war, als sie vor 13 Jahren von Albanien nach Wien kam und kaum ein Wort Deutsch sprach. Wie schwer es war, sich in der fremden Stadt zurechtzufinden, ohne die Sprache zu beherrschen.

Dabei war Kristo damals nicht alleine und nicht auf der Flucht. Sondern sie kam zu ihrer Mutter und ihrer Schwester, die in Wien wohnten.

"Deutsch lernen – und sich weniger fremd fühlen"
Isida Kristo, Sprachlehrerin, Asylwerber
Seit Kurzem leitet Kristo nun eine Deutschgruppe mit 14 Flüchtlingen, die vom Integrationsfonds unterstützt wird. Das Vermitteln von Vokabeln oder die Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen ist dabei nur ein Aspekt. Kristo will die Flüchtlinge mit Wien vertraut machen, ihnen die Stadt näherbringen, sie hier willkommen heißen.

An diesem Tag ist die kleine Gruppe auf dem Rochusmarkt unterwegs. Die beiden Mädchen, denen Kristo gerade zeigt, was Ribiseln sind, heißen Salva und Hodan. Sie kommen aus Somalia. Doch dort haben sie es nicht ausgehalten. Den Krieg, die wenigen Rechte als Frau, die Ohnmacht. Hier in Wien ist es endlich gut.

Das findet auch Abdullah Laim aus Syrien. Er ist vor gut einem Jahr nach Österreich gekommen. Zuerst wurde sein eigenes Haus von einer Bombe getroffen, also zog er mit seiner Familie zu seiner Schwester. Ein paar Tage später fiel auch auf dieses Gebäude eine Bombe. "Und dann konnte ich nicht mehr; ich musste weg", erzählt Laim. Jetzt möchte er einfach Deutsch lernen, arbeiten und sich dann hoffentlich ein kleines bisschen weniger fremd fühlen.

Sie möchten auch gerne Flüchtlingen helfen, wissen aber nicht genau, wie sie mit Flüchtlingen zusammenkommen, dann können sie Ihr Angebot auf www.wirsinddabei.at bekanntgeben und können sich hier vernetzen lassen.

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