Ein fixer Logenplatz im Fabios

Ein fixer Logenplatz im Fabios
Ob Salat oder Kalbsleber – Opernball-Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh isst am liebsten in der Loge.

Ihren Buben muss sie auf jeden Fall etwas mitnehmen, erzählt Opernball-Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh als sie an der Tortenauswahl im Fabios vorbeigeht. Eigentlich waren die Kinder ein wenig beleidigt, dass ihre Mutter ganz allein zu "Fabiolino" geht. So nennen die drei Buben den Besitzer des Fabios. Sie kennen ihn und sein edles italienisches Restaurant an der Tuchlauben aber auch schon seit sie auf der Welt sind.

Ein fixer Logenplatz im Fabios
Das erste Mal traf Desirée Treichl-Stürgkh Fabio Giacobello vor 25 Jahren in München, als sie noch bei der Vogue und er bei einem Italiener arbeitete. Seitdem hat sie seine Karriere stets verfolgt; war Stammgast im Cantinetta und vor der Eröffnung des Fabios oftmals Ansprechpartner für etwaige Entscheidungen. Für die Besprechungen trafen sie einander meist am Naschmarkt. Und zu besprechen gab es offenbar viel. Denn eines Tages rief Fabio die damals gerade schwangere Treichl-Stürgkh an und erzählte mit breitem Grinsen: "Es hat mich gerade ein Freund angerufen und gefragt, wer denn meine schwangere Freundin ist und warum ich sie nicht schon längst vorgestellt habe?"

Guter Geschmack

Ein fixer Logenplatz im Fabios
Viele Vorschläge musste Desirée Treichl-Stürgkh beim Lokal aber nicht machen: "Fabio hat einen wahnsinnig guten Geschmack." Egal, ob das die Einrichtung oder die Komposition der Gerichte betrifft – ein Italiener kann so etwas eben. Welche Speise sie am liebsten hat? "Ganz klar: Fegato alla Veneziana, die Kalbsleber mit weißem Zwiebel und Kartoffelpüree."

Und ihre Buben? "Die essen alles gerne. Sogar den Caesar Salad. Obwohl sie um Gemüse sonst einen Bogen machen." Die Mitglieder der Familie Treichl-Stürgkh sind dabei nicht die einzigen, die Fabios Kochkünste schätzen: Vergangenes Jahr wurde er vom Tafelspitz für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Apropos Lebensaufgabe. Sie selbst steckt mitten in den Vorbereitungsarbeiten für den Opernball. Allgemein ist es der 60., für sie als Organisatorin der neunte. Derzeit führt sie Gespräche mit jungen Künstlern, die sich in den kommenden Ball einbauen sollen. Es sei schließlich wichtig, dass immer wieder junge Menschen mit neuen Ideen die Chance bekommen, etwas zu verändern. So wie sie am Anfang einiges umgekrempelt hat. Eigentlich hatte sie anfangs gar nicht erwartet, dass ihre Vorschläge angenommen werden. Sie war sicher, Ioan Holender, der damalige Direktor der Oper, würde ihren Katalog einfach zurückschleudern. Doch er meinte lediglich: "Wenn Sie es schaffen, die Gelder aufzutreiben und wir es umsetzen können, machen wir das."

Kritik aushalten

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Gemacht hat sie es. Aber doch jede Menge Kritik eingesteckt. Auch von Bekannten. "Ich dachte, du bist cool, aber du bist doch spießig", sagten manche. Jetzt sind viele der Kritiker selbst auf dem Ball. Das ist ihr geheimer Triumph.

Groß war die Aufregung auch, als sie beschloss, dass jedes Jahr eine andere Tanzschule eröffnen würde. Das brachte ihr aber auch eine der schönsten Erinnerungen: Als die Choreografie der Grazer Tanzschule zu Ende war, und der erste Wiener Walzer erklang, sah der Bundespräsident in der Loge nebenan zu ihr herüber, lächelte und zeigte ihre einen hochgestreckten Daumen. Noch heute, in der Loge im hinteren Bereich des Fabios sitzend, bekommt sie beim Gedanken daran eine Gänsehaut.

Fabios:

Ein fixer Logenplatz im Fabios
Angebot Mediterrane Küche. Calamari fritti, Mozzarella di bufala und viel Pasta. Sowie Wolfsbarschfilet oder Lammrücken. Frühstücken kann man täglich bis 14 Uhr.

Preise Höherpreisig. Die Ochsenschwanzsuppe kostet 9,50 €, Kalbsleber mit Kartoffelpüree kommt auf 26,50 €, 1/8 l Veltliner 4,60 €.

Atmosphäre Elegant, modern, exklusiv und dabei sehr gemütlich. Highlight für all jene, die sehen und gesehen werden wollen: die Terrasse

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