Bundesgärten aufgelöst: Volksanwaltschaft prüft
Beim "Denkmalgespräch" im Ahnensaal des Bundesdenkmalamtes Donnerstagabend konnte man Brigitte Mang ein letztes Mal als Direktorin der Bundesgärten im Gespräch erleben.
Denn mit 1. Juli tritt eine Umstrukturierung in Kraft. Die Verwaltung der Österreichischen Bundesgärten (die etwa Schönbrunn, den Augarten oder auch den Innsbrucker Hofgarten betreut) und die Verwaltung der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn sind von nun an zusammengelegt.
Der interimistische Leiter des neu entstandenen "Zentrums für Gartenkultur" ist der bisherige Gartenbauschul-Direktor Gottfried Kellner.
Offener Brief
Die Änderung stößt auf viel Kritik: Bereits im Februar hatten sechs Professoren der Universität für Bodenkultur einen offenen Brief an den zuständigen Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) verfasst: "Wir können nicht nachvollziehen, wie die wichtigsten historischen Gärten und Gartendenkmale künftig von einer höheren berufsbildenden Schule ohne nennenswerte Kompetenzen im Fachgebiet der Gartendenkmalpflege erfolgreich weitergeführt werden können. Analog dazu müsste man wohl das Bundesdenkmalamt einer HTL für Hochbau angliedern."
Am Montag kündigte Volksanwalt Peter Fichtenbauer (FPÖ) nun auch ein amtswegiges Prüfverfahren an, um die ausschlaggebenden Gründe des Bundesministers zu hinterfragen.
In einer Aussendung erklärte Rupprechter seine Entscheidung: "Wir tragen die große Verantwortung, Österreichs einzigartige Gartenkultur zu erhalten und zu sichern. Das neue Zentrum folgt einer klaren Zukunftsstrategie: Wir setzen auf die noch stärkere Verbindung von Forschung, Lehre und Praxis."
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