Bereits 30 Entenküken im Wiener Tierschutzverein

Entenkinder im WTV
Der WTV warnt davor, Wildtiere anzufassen oder gar mit nach Hause zu nehmen.

Der Frühling ist die Zeit der Jungtiere, und das bekommt auch der Wiener Tierschutzverein (WTV) zu spüren. Aktuell werden vermehrt vermeintlich mutterlose Entenküken gemeldet. 30 Entenküken werden im Wiener Tierschutzverein aktuell bereits aufgezogen, den Schätzungen des Pflegepersonals zufolge könnten es heuer insgesamt über 100 werden. Daneben werden auch Marderbabys, Eichhörnchenjunge oder Amselkinder aufgepäppelt.

Der WTV warnt in einer Aussendung jetzt aber auch vor allzu schnellem Eingreifen. Demnach benötige nicht jedes allein gesichtete Jungtier auch wirklich Hilfe. Ist ein Tier nicht offensichtlich schwer verletzt, sollte es nicht berührt oder gar mit nach Hause genommen werden.

Enten nicht mitnehmen!

Leider komme es immer wieder zu Fehleinschätzungen besorgter Wiener, besonders im Falle von jungen Enten. Bürgerinnen und Bürger, die den Tieren damit aber viel mehr schaden als nützen. Zwar stört Vögel, im Gegensatz zu anderen Wildtieren, menschliche Berührung nicht, jedoch sollte man dennoch nicht vorschnell handeln.

"Oft sind es gerade die Beobachter, die die Elterntiere davon abhalten, zu ihren Jungen zu gelangen", erklärt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Wenn akute Sorge besteht, empfiehlt es sich, die Jungtiere aus sicherer Entfernung zu beobachten und abzuwarten, ob die Elterntiere kommen. "Auch schreiende Vogelkinder sind meist kein Grund um einzugreifen. So rufen sie ihre Eltern und machen auf sich aufmerksam.", so Petrovic.

Besonders bei Enten sei die Situation oft trügerisch: Entenküken sind Nestflüchter und laufen daher oftmals durch die Gegend. Das Muttertier ist aber meist nicht weit entfernt.

Nur bei verletzten Tieren eingreifen

Nur wenn ein Wildtier offensichtlich schwer verletzt ist oder sich an einem Ort befindet, der nicht seinem Lebensraum entspricht, sollte man eingreifen und umgehend den WTV verständigen. Selbstständige Behandlungs- und Pflegeversuche sind nicht empfehlenswert.

Allerdings suchen sich gerade Enten in Städten auch immer wieder nicht artgerechte Brutplätze wie Balkone oder Hausvorsprünge. Auch hier steht der WTV als Ansprechpartner zur Verfügung.

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