Bankraub mit Bombenattrappe: Prozess

Wiener Straflandesgericht
Zwei Jahre teilbedingte Haft für 57-jährigen Wiener.

Ein Bankräuber, der im Mai des heurigen Jahres mit einer Bombenattrappe in einer Bank in Wien-Hernals 25.500 Euro erbeutet hatte, wurde am Freitag im Straflandesgericht verurteilt. Der 57-jährige Wiener erhielt zwei Jahre teilbedingte Haft.

Der Mann hatte das Geldinstitut mit einer selbst gebastelten Apparatur aus schwarzen Holzpflöcken betreten. Die Bankangestellten hielten diese für Dynamit – tatsächlich handelte es sich um Teile eines Blumenschutzes, mit denen der Wiener Hunde von seinem Rosenbeet fernhielt.

Der Familienvater erklärte, mehrere Schicksalsschläge hätten ihn aus der Bahn geworfen: der Tod der Schwiegermutter, ein bei seiner Ehefrau diagnostizierter Gehirntumor sowie ein Konflikt mit einem Freund, der ihm 150.000 Euro schuldig geblieben sein soll. „Mein Gehirn hat ohne meine Kontrolle reagiert“, resümierte er. Da er weder Firma noch Wohnung bezahlen konnte, entschloss sich der bisher Unbescholtene zu einem Bankraub.

"Nehmt mich fest"

Nach dem erfolgreichen Coup irrte der Mann eigenen Angaben zufolge zwei Stunden ziellos durch den 17. Bezirk: „Ich bin erst nachher zu mir gekommen und habe gemerkt, dass ich etwas Unrechtes gemacht habe.“ Der 57-Jährige entschied, sich der Polizei zu stellen. Er ging in das nächstgelegene Kommissariat und eröffnete den verdutzten Beamten: „Ich bin ein Bankräuber. Nehmt mich fest.“

Von der verhängten Strafe wurden acht Monate unbedingt ausgesprochen. Den Rest bekam der Mann unter Setzung einer dreijährigen Probezeit auf Bewährung nachgesehen. Das Urteil ist rechtskräftig.

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