AHS Rahlgasse: Frust über volle Klassen

AHS Rahlgasse: Frust über volle Klassen
Schüler, Lehrer und Eltern kämpfen gemeinsam für kleinere Klassen. Heute ziehen sie deshalb vor das Ministerium.

25 Schüler sollten maximal in einer Klasse sitzen. Doch wer in die Klassenzimmer blickt, stellt fest: Die Realität sieht anders aus. Häufig sitzen in den Unterstufenklassen 27 Kinder, in den Oberstufen bis zu 36 Jugendliche.

Was das in der Praxis bedeutet, bekommen gerade die Schüler der AHS Rahlgasse in Mariahilf hautnah zu spüren: "Statt wie geplant vier fünfte Klassen gibt es jetzt nur drei. Ich selber sitze in einer Klasse mit 34 Schülern", erzählt Schulsprecher Jeremy Djordjevic. "Das Arge: Wir sind ein Realzweig, können aber weder in den Physik- noch in den Chemie- oder Biologiesaal. Dort dürfen nämlich nur maximal 30 Schüler sitzen." Für Unmut sorgt auch, dass Unverbindliche Übungen wie Volleyball komplett gestrichen werden. "Und da beklagt man, dass Schüler zu wenig Sport machen", meint der Schulsprecher lakonisch.

Lehrausgang

Die Betroffenen wollen sich das alles nicht gefallen lassen. Deshalb ziehen Schüler, Eltern und Lehrer am Donnerstag vor das Unterrichtsministerium und den Stadtschulrat. Offiziell machen sie einen "Lehrausgang" zum Minoritenplatz und zur Wipplingerstraße - dem Sitz der Behörden.

Im Stadtschulrat ist man durchaus bereit, mit den Vertretern des SGA (Schulgemeinschaftsausschuss) zu reden. "Wir müssen uns aber auch an die gesetzlichen Vorgaben halten", sagt der zuständige AHS-Landesschulinspektor Karl Blüml. "Bei 88 Schülern einer Oberstufe dürfen nur drei Klassen aufgemacht werden. Die Schule hätte eine Klasse mischen können, so dass dort Schüler des Real- und Sprachzweigs sitzen. Zudem wird in vielen Gegenständen die Klasse geteilt."

In der Rahlgasse lässt man die Argumente nicht gelten: "Wenn schon in vielen Gegenständen geteilt wird, warum nicht in allen?", fragt Djordjevic. Er wünscht sich, dass der Protest Schule macht. Denn: "Wenn sich alle so große Klassen gefallen lassen, ändert sich nie etwas."

Unterstützung kommt von den Landesschülervertretern. Conny Kolman (Schülerunion): "Ich freue mich, dass hier Schüler, Lehrer und Eltern an einem Strang ziehen. Eine solche Schulpartnerschaft sollte auch auf Bundes- und Landesebene eingeführt werden."

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