1200 Polizisten in Wien "vermisst": Wo sie sind

Viele Beamte sind bei Sondereinheiten wie der WEGA
Gewerkschaft sieht zu wenige Beamte auf den Inspektionen.

Die Online-Ausgabe der Kronenzeitung will einen "Aufschrei in Wien" bemerkt haben: "Trotz Politiker-Versprechen fehlen 1200 Polizisten", lautet der reißerische Titel. Natürlich darf in diesem Zusammenhang auch der Seitenhieb auf die Flüchtlingsfrage nicht fehlen.

Gräbt man tiefer, findet man die 1200 von der Zeitung in Wien vermissten Polizisten relativ leicht. Zwar ist es korrekt, wie die Gewerkschaft moniert, dass diese nicht auf den Wachzimmern sind. Allerdings ist etwa die Hälfte dieser Beamten dienstzugeteilt – etwa bei den Eliteeinheiten WEGA oder Cobra bzw. der Bereitschaftseinheit. Diese Planposten sind also besetzt, nur einer anderen Dienststelle zugewiesen.

Planposten

Die andere Hälfte betrifft Dauerkrankenstände, aber auch Schwangerschaften oder Bildungskarenzen. Wie in jedem Betrieb der Privatwirtschaft müssen diese Plätze (Planposten) freigehalten werden. Gleiches gilt für die Beamten, die bei WEGA oder Cobra im Einsatz sind, denn diese Polizisten müssen immer wieder Leistungstests bestehen. Wer nicht rasch genug läuft oder bei anderen Dingen (wie Schwimmen auf Zeit) durchfällt, muss sofort wieder zurück an seine ursprüngliche Dienststelle.

Deshalb werden diese Arbeitsplätze ständig freigehalten. Im Innenministerium heißt es dazu gegenüber dem KURIER: "Es kommt jeder Polizeiinspektion zu Gute, wenn dort Beamte sind, die Erfahrung in Spezialeinheiten haben." Außerdem werden derzeit 2000 neue Dienstposten in Österreich geschaffen.

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