Rettung aus dem schlimmsten Zoo der Welt

Tiger Laziz soll artgerecht in einem Refugium in Südafrika leben
Die 16 überlebenden Tiere des desolaten Khan Younis Zoos sollen nun ein neues Zuhause bekommen.

Ausgemergelte, dahinvegetierende Tiere hinter Gitterstäben, daneben Kadaver – diese Schreckensbilder aus dem desolaten Zoo im Gazastreifen gingen vor Monaten um die Erde. Als "schlimmster Zoo der Welt" erlangte der Tiergarten in der Stadt Khan Younis traurige Berühmtheit. Nun soll das Tierleid ein Ende haben: Der Zoo wird geschlossen, die überlebenden Tiere bekommen ein neues Zuhause.

Die Organisation Vier Pfoten hat nach langen Verhandlungen grünes Licht für die Rettung bekommen. "Die logistischen Vorbereitungen laufen, damit die Mission so schnell wie möglich über die Bühne gehen kann", hieß es. Ein Team aus Tierärzten und Unterstützern bereitet sich auf einen Einsatz in den kommenden Tagen vor. "Das Aus für den Zoo bedeutet ein neues Leben für Tiger Laziz und die anderen Tiere, die bisher dahinvegetieren und unter Mangel an Futter und medizinischer Versorgung litten", erklärt der Tierarzt Amir Khalil, der die Mission leitet.

Schutzstation in Jordanien

16 Tiere sind noch am Leben. Die meisten von ihnen, darunter Schildkröten, Stachelschweine und ein Emu, sollen einen Platz in der jordanischen Schutzstation "New Hope Centre" bekommen. Da dort aber kein freies Gehege für eine Großkatze zur Verfügung steht, soll Tiger Laziz in Südafrika ein neues Zuhause finden. Vier Pfoten betreibt dort das Refugium Lionsrock, wo bereits mehr als hundert andere aus schlechten Haltungsbedingungen befreite Großkatzen leben. Laziz wird _ nach einer Eingewöhnungsphase in einem Adaptionsgehege - ein rund ein Hektar großes Areal mit Grasfläche, Bäumen und Badeteich beziehen, wo er möglichst artgerecht leben kann.

Der auch durch kriegerische Auseinandersetzungen in Mitleidenschaft gezogene Khan Younis Zoo konnte seine Tiere aufgrund finanzieller Schwierigkeiten seit Anfang des Jahres nicht mehr angemessen versorgen und ausreichend Futter für sie bereitstellen, berichteten die Tierschützer. Um mehr Besucher anzulocken, habe der Besitzer vorübergehend sogar die mumifizierten Körper von verstorbenen Tieren ausgestellt. Im Februar 2016 wandte er sich mit der Bitte um Hilfe an Vier Pfoten, daraufhin wurden Futterverteilungen organisiert.

Nun werden für die groß angelegte Rettungsaktion noch Spenden benötigt:

Vier-Pfoten-Spendenlink: http://bit.ly/fuer-die-tiere-in-gaza-AT

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