Tiertragödie: 1600 Schafe verbrannten

Zwölf Feuerwehren mit etwa 80 Mann waren ausgerückt (Symbolbid).
Feuer in Großstall in Bergland. Behörde prüft jetzt, ob im Stall zu viele Tiere gehalten wurden.

Ein paar Mauern und ein völlig ausgebrannter Dachstuhl – mehr ist von dem 1000 großen Stallgebäude nicht übrig geblieben. Am Samstag gegen 21.15 Uhr brach auf einem Bauernhof in Bergland (Bezirk Melk) ein Großbrand in einem Stall aus. 2800 Schafe sollen laut Feuerwehr in dem zweistöckigen Stallgebäude gewesen sein. 1600 von ihnen sind bei dem Feuer qualvoll verendet. „Die Tiere, die sich im oberen Bereich des Stalles befunden haben, sind erstickt und verbrannt“, sagt der Sprecher der Einsatzleitung der Feuerwehr, Dominik Meierhofer. Der Brand ist durch einen technischen Defekt ausgelöst worden, teilte Erich Rosenbaum vom Landeskriminalamt NÖ am Montag mit. Brandstiftung sei auszuschließen.

Als die Feuerwehr nur wenige Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort ankam, war der Stall bereits einsturzgefährdet. Der Brand konnte nur noch von außen bekämpft werden. Dazu musste eine Zubringerleitung aus einem nahe gelegenen Mühlbach gelegt werden. Um die Lämmer, die sich noch im Stall befanden, zu befreien, wurde eigens ein Schäfer angefordert. Er trieb die Schafe gemeinsam mit seinen vier Schäferhunden vom brennenden Stall in den Innenhof des Bauernhofes. Dort sind die lebenden Tiere seit Sonntagnacht untergebracht. 1200 Lämmer, die sich im Erdgeschoß des Stalles befanden, konnten so gerettet werden.

Schon 2008 ist auf dem Hof ein Brand ausgebrochen, damals kamen 500 Tiere um. Grund für den Brand damals war eine defekte Hackschnitzelheizung. Die Ursache für das aktuelle Feuer ist noch unklar.

Überbelegung

Am Sonntag wurde auch Kritik vom Tierschutzverein „Robin Hood“ laut. Laut Geschäftsführerin Marion Löcker besteht der Verdacht der Überbelegung. „Wenn es stimmt, dass in dem 1000 großen Gebäude 2800 Schafe untergebracht waren, hätte jedes Tier nur 0,35 Platz. Die Mindestanforderungen für ein Schaf ohne Lamm liegen aber 0,80, für einen Schafwidder bei 1,50 “, sagt Löcker. Sie hat den Amtstierarzt informiert.

„Wir werden eruieren, wie viele Tiere tatsächlich in dem Stall waren und ob hier ein Verstoß gegen die Haltungsbestimmungen vorliegt“, sagt Gottfried Hagel von der Bezirkshauptmannschaft Melk. Außerdem muss geklärt werden, ob die geretteten Tiere auf dem Hof bleiben können oder woanders untergebracht werden müssen.

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