Vandalismus: Kirche wird videoüberwacht

Unbekannte Täter suchen seit mehr als einem Jahr in Vollmondnächten die Glantschacher Filialkirche St. Leonhard in Kärnten heim. Mit der Installation von Video- und Wildkameras will die Pfarrgemeinschaft nun dem Treiben ein Endes setzen, um die Figur des Heiligen Leonhard zu schützen.

"Ja, die Vandalen haben wieder zugeschlagen", bestätigt Pfarrer Antony Valiaparambil einen Bericht der Kleinen Zeitung. Beim KURIER-Lokalaugenschein am Donnerstag zeigt er auf einen Steinaltar vor der Kirche in St. Leonhard, wo eine Edelstahltafel abmontiert wurde, die die Historie des im Jahre 1253 errichteten Gotteshauses erzählt.

Begonnen haben die Vorfälle rund um die Kirche im vergangenen Jahr. Valiaparambil: "Damals wurde während einer Feier der Schlüssel zur Kirche gestohlen. Er ist nie wieder aufgetaucht." Den letzten verbliebenen Schlüssel hütet Fritz Petersmann wie seinen Augapfel. Er war einst Kommandant der Polizeiinspektion St. Veit, wohnt neben dem Gotteshaus, hat aber nichts Verdächtiges bemerkt. "Der Täter schlägt stets in Vollmondnächten zu. Es muss jemand aus unserem Umkreis sein, denn derjenige verfügt über Ortskenntnis", ist sich Petersmann sicher. Der Pfarrgemeinderat sieht nur eine Lösung: "Die Kirche muss videoüberwacht werden."

Valiaparambil will sich bei der kommenden Sitzung der Pfarrgemeinschaft das Okay für diese Maßnahme einholen und im Außenbereich des Gotteshauses Kameras installieren, die den Eingangsbereich im Visier haben. "Die Kameras sollen auch abschreckende Wirkung haben. Immerhin haben wir in der Kirche etliche Wertgegenstände."

Damit spricht der Pfarrer den Altar aus dem 17. Jahrhundert sowie eine Statue des Heiligen Leonhard aus dem Jahr 1440 an. Leonhard von Limoges galt einst als Schutzpatron der Gefangenen, wird heute jedoch vorwiegend von Landwirten angerufen, weil er sich um das Wohlbefinden des Viehs kümmern soll. Für die St. Leonharder hat der Patron wegen der Namensgleichheit besondere Bedeutung.

Wildkamera in Betrieb

Mit der Videoüberwachung der Kirche ist es aber nicht getan. Alois Petersmann, Bruder von Fritz, hat in dem Dorf ebenfalls eine wichtige Funktion. An seinem Stall neben der Hauptstraße wird die Hinweistafel auf die monatlich stattfindende Heilige Messe angebracht. "Diese Tafel ist von den Vandalen bereits zwei Mal abgesägt worden. Aber ich fertige immer wieder neue an", verspricht "Lois". Er wird sich an der "Verbrecherjagd" beteiligen und neben der Hinweistafel eine Wildkamera installieren, um den oder die Täter zu entlarven.