Unfälle und Lawinen: Risiko auf Pisten hoch

Symbolbild
Lawinentoter in Vorarlberg, fataler Skiunfall in der Steiermark. Vorsicht ist geboten.

Schon der Samstag war ein gefährlicher Tag auf Österreichs Skipisten. Nach zwei Skiunfällen mit Fahrerflucht in Kärnten kam es auch in der Steiermark zu einem schweren Unfall. Für den slowenischen Skifahrer endete der Tag im Skigebiet Turracherhöhe tödlich. Der 39-Jährige kam laut Polizei von der Piste ab und prallte mit dem Gesicht voran in einem schneebedeckten Wiesenhang auf. Beim Eintreffen der Pistenrettung und des Notarzthubschraubers war der Verunglückte noch ansprechbar. Er klagte über Schmerzen im Brustbereich und Atemnot. Nach der weiteren Versorgung durch den Notarzt setzte plötzlich seine Atmung aus. Der Patient wurde unter Reanimation ins Landeskrankenhaus Klagenfurt gebracht, wo jedoch nur mehr der Tod festgestellt werden konnte.

Auch in Bad Hofgastein kam es zu einem tödlichen Vorfall. Am Samstagabend ist dort ein 17-jähriger Skifahrer gestorben. Der Oberösterreicher war mit einer Gruppe im Skigebiet Stubnerkogel eine schwarze Abfahrt gefahren. Er war mit hohem Tempo unterwegs, als er bei einer Schussfahrt in einer Rechtskurve die Kontrolle über die Skier verlor. Der 17-Jähriger stürzte in einen Jungwald, teilte die Polizei am Sonntag mit. Bei dem Aufprall zog er sich schwere Halswirbelverletzungen zu. Der Jugendliche wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus Schwarzach geflogen, wo er am Abend starb. Die Ermittlungen der Alpinpolizei ergaben kein Fremdverschulden.

In Vorarlberg war eine Lawine schuld am Tod eines Skifahrers. Der 27-jährige Bayer starb bei einer Abfahrt auf der Rotbühelspitze. Der Mann war gemeinsam mit vier anderen am Westhang von den Schneemassen begraben worden - im Gegensatz zu den anderen, die rasch gefunden wurden, konnte er erst eine Stunde später tot geborgen werden, meldete die Polizei am Samstagabend. Dem Verunglückten hatte auch ein noch rechtzeitig ausgelöster Airbag-Rucksack nicht helfen können. An der Rettungsaktion waren mehr als zwei Dutzend Helfer aus den umliegenden Orten St. Gargellen und St. Gallenkirch beteiligt.

Warnstufe vier

Auch am Sonntag bleibt das Lawinen-Risiko hoch. Neuschnee, Regen und Sturm haben die Lawinengefahr in Tirol und Vorarlberg in der Nacht noch einmal stark ansteigen lassen. Erreichte sie am Sonntagvormittag noch Stufe drei (erhebliche Gefahr), wurde am Nachmittag eine weitere Steigerung auf Stufe vier (große Gefahr) auf der fünfteiligen Gefahrenskala erwartet. Laut Experten musste mit spontanen Lawinenabgängen gerechnet werden.

Im Bregenzerwald, im Kleinwalsertal, am Arlberg und im Außerfern fielen in der Nacht 30 bis 45 Zentimeter Neuschnee, in der Silvretta/Samnaun bis zu 20 Zentimeter und im übrigen Nordtirol und am Osttiroler Tauernkamm zehn Zentimeter. Im Laufe des Sonntags sollte die Schneefallgrenze bis auf 1.500 Meter ansteigen, am Abend sogar bis auf 2.000 Meter. Durch den Regen in tiefen und mittleren Lagen werde die Schneedecke massiv an Festigkeit verlieren, hieß es. Unerfahrenen Wintersportlern wurde dringend von Skitouren und Variantenfahrten abgeraten.

Die Beurteilung der Lawinengefahr für Wintersportler als "heikel" (Lawinenwarndienst Vorarlberg) bzw. als "kritisch" (Lawinenwarndienst Tirol) galt in beiden Bundesländern mehr oder weniger für das gesamte Gebiet. Mit einer Entspannung der Lage war auch am Montag nicht zu rechnen.

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