Triathlon durch die halbe Steiermark

Beim „Austria eXtreme Triathlon“ kommen die Sportler herum: Die dritte Etappe ist 44 Kilometer lang und wird in Laufschuhen bewältigt: Triathlon.
Schwimmen in der Mur, Radfahren bis zum Dachstein und dann dort auch noch laufen.

Lachtal, Sölkpass, Silberkarklamm, Ramsau, der Dachstein. Lauter schöne Plätzchen haben Maria und Hugo Schwarz da ausgesucht. Vor allem die Strecke an der Enns entlang hat es Maria angetan. "Das ist sehr idyllisch. Auch wenn die Leute das vielleicht nicht mehr so genießen können."

Das kann gut möglich sein. Ehe nämlich die Südwand-Hütte am Dachstein und später das Ziel an der Talstation erreicht wird, ist einiges an Kraft, Kondition und Durchhaltevermögen nötig: Familie Schwarz hat einen ganz speziellen Wettbewerb kreiert den Austria eXtreme Triathlon.

3,8 Kilometer Schwimmen, 186 Kilometer Radfahren und 44 Kilometer Laufen müssen die Teilnehmer am 27. Juni bewältigen. Nicht nur wegen der etwas längeren Distanzen kein gewöhnlicher Triathlon, sondern auch wegen der Strecke: Geschwommen wird in der Mur in Graz, ein Stück flussabwärts, ein Stück aufwärts. Auf dem Fahrrad geht es dann in Richtung Dachstein, aber doch nicht etwa auf direktem Weg: Die Route führt in die Weststeiermark zum Gaberl, danach in die Obersteiermark ins Murtal, weiter ins Lachtal und über den Sölkpass. 3900 Höhenmeter sind dabei zu überwinden.

14 Stunden

Am Staudamm in Großsölk wechseln die Athleten in die Laufschuhe. Und wieder wurden ein paar anspruchsvolle Schnörkel eingebaut: Ab durch eine Schlucht, weiter an der Enns entlang bis zur Südwand-Hütte und Talstation des Dachstein. Das sind immerhin auch noch 1900 Höhenmeter, insgesamt dürfte der schnellste Teilnehmer 14 Stunden für den Triathlon brauchen. "Das muss schon eine Herausforderung sein, sonst wär’s ja nicht extrem", grinst Maria Schwarz.

Sportliche Herausforderungen kennen ihr Mann, ein Versicherungsberater, und sie, Hauswartin und Konditionstrainerin, selbst sehr gut: Er ist Triathlet, sie Ultraläuferin. Da läuft man dann schon einmal Strecken von bis zu 170 Kilometern.

Der Triathlon ist ein Familienprojekt, die beiden Töchter stehen dahinter, Katrin, die Jüngere und ihr Freund Patrick etwa betreuen nicht nur den Internet-Auftritt, sondern testeten auch die Strecke. Zwei Jahre planten die Steirer insgesamt. "Wir waren oft unterwegs, um die richtige Strecke zu finden. Wir sind das abgegangen, abgefahren, abgelaufen und das nicht nur einmal", schildert Maria Schwarz. "Sie soll einen gewissen Pep haben, gefährlich erscheinen, aber dann auch wieder so viel Sicherheit bieten, dass im Ernstfall ein Notarzt hinkommen kann."

211 Interessierte aus 19 Staaten meldeten sich, allerdings gibt es nur 51 Startplätze. "Wir wollen noch Erfahrung sammeln, wie das läuft." Angelehnt ist die Veranstaltung an ähnliche in der Schweiz, Schottland und Norwegen, für Österreich ist es völlig neu.

Nur Männer am Start

Der Bewerb selbst ist eine reine Männersache, Frauen haben sich leider keine angemeldet, bedauert Schwarz. Dafür sind die Betreuer überwiegend weiblich, 80 Prozent sind Frauen. "Aber sie haben nicht gerade den leichteren Part", betont Schwarz. Denn abgesehen von Materialtransport und der Versorgung für die Athleten müssen sie die letzten 15 Kilometer vor dem Ziel selbst mitlaufen.

Da hat die Familie noch einen weiteren kleinen Kniff eingebaut. "Der Athlet und der Betreuer müssen gemeinsam ins Ziel kommen. Das ist uns wichtig: Die Gemeinsamkeit."www.austria-extreme.at

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