Touristiker wollen überdachte Bäder

Hotelier Gerhard Stroitz will Teile des Strandbads in Drobollach am Faaker See überdachen lassen.
Viele Gäste blieben wegen Schlechtwetters aus. Kärntner Hotellerie sieht "dringenden Handlungsbedarf".

Die Fußball-WM Anfang Juli und die Wetterkapriolen im "Sommer" dürften den Kärntner Touristikern satte Verluste bescheren. Ersten Trends zufolge wird mit einem Minus im zweistelligen Bereich gerechnet. Betrachtet man ausschließlich die Campingurlauber, ist sogar von einem Gästeschwund um die 25 Prozent im Vergleich zum Sommer 2013 die Rede.

"Bei Schlechtwetter fehlen in Kärnten alternative Angebote", sagt die Sprecherin der Kärntner Hotellerie, Eva Hoffmann. "Da besteht dringender Handlungsbedarf. Mit dem Badeurlaub allein kann man beim anspruchsvollen Urlaubsgast heutzutage nicht mehr punkten." Kein Wunder, dass in diesen Zeiten der Vorschlag von Hotelier Gerhard Stroitz, Seen teilweise zu überdachen, aufgenommen wird.

Kein Scherz

Was wie ein April-Scherz klingt, darf bei April-Wetter durchaus näher betrachtet werden. "Ich spreche von einem Dach, das man vielleicht sogar ein- und ausfahren kann. Die Infrastruktur ist in den Bädern gegeben, die Seen haben ab Mai 20 bis 26 Grad. Warum soll der Gast nicht schwimmen gehen, wenn es ein wenig regnet?", fragt der Betreiber von "Ginas Kinderhotel" am Faaker See. Die Überdachung sollte laut Stroitz an das Landschaftsbild angepasst werden, damit es auch keine Probleme mit dem Naturschutz gebe. "Was das Strandbad Drobollach betrifft, habe ich von Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter sogar schon positive Signale für eine teilweise Überdachung erhalten", sagt Stroitz.

Außerdem wäre diese Lösung deutlich billiger als die Badehäuser, die von Land, EU und Gemeinden gefördert werden. Der Hotelier geht sogar einen Schritt weiter: "Man kann den See im Frühling und Herbst ebenfalls nutzen. Wir brauchen nur Neopren-Anzüge verteilen und die Leute haben ihre Hetz."

Die Gegenwart sieht so aus, dass die bestehenden "überdachten Bäder" einen wahren Ansturm erleben. Während die Bademeister an den Seen in den Regen starren, herrscht bei der "Kärnten Therme" in Villach Hochsaison, die Besucherzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Bis zu 1900 Menschen begehren dort pro Tag Einlass, an Wochenenden noch mehr.

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