Ärzte sollen Ordinationen in Ambulanz verlegen

Ärzte sollen Ordinationen in Ambulanz verlegen
Mariazell: Spitalsambulanz wird im Oktober von niedergelassenen Ärzten mitbetreut

Eine unkonventionelle Lösung versuchen Politiker und die steirische Spitalsholding in Mariazell: Die Spitalsambulanz wird im Oktober von niedergelassenen Ärzten mitbetreut. Langfristig ist aber angedacht, die Ordinationen von Medizinern generell in das ehemalige Landeskrankenhaus zu übersiedeln.

Das Spital in Mariazell wurde vor einigen Jahren mit dem LKH Mürzzuschlag zusammengelegt. Im Wallfahrtsort wurde allerdings die Ambulanz samt Notfallbetten weiterhin betrieben, doch nun kämpft die Krankenanstaltengesellschaft (KAGES) mit Personalmangel: Zwei offene Ärzteposten lassen sich nicht nachbesetzen, es gibt keine Bewerber. Deshalb kann die Ambulanz im September nur an 13 statt 30 Tagen geöffnet werden. Allerdings ist das Patientenaufkommen eher dünn: Laut KAGES käme wochentags bloß alle zwei Stunden ein Patient zur Behandlung.

Online-Petition

Das ist einer der Gründe, warum in der KAGES laut über eine generelles Aus für die Ambulanz nachgedacht wurde. Doch sobald das bekannt wurde, regte sich Widerstand: Die Grünen starteten eine Petition im Internet, die FPÖ forderte den Erhalt der Ambulanz per Landtagsantrag. Auch die Besprechung Gesundheitslandesrates Christopher Drexlers, ÖVP und KAGES-Vorstands Karlheinz Tscheliessnigg mit Bürgermeistern und Ärzten der Region wurde Mittwoch von Protesten begleitet: 350 Menschen demonstrierten gegen die Schließung.

Drexler und Tscheliessnigg kündigten als erste Maßnahme an, dass niedergelassene Ärzte im Oktober Dienst in der Ambulanz machen. Aufhorchen ließ die Idee, wonach die Praxen der Mediziner doch gleich zur Gänze in das Spitalsgebäude siedeln sollen. Das müsse aber erst rechtlich geprüft werden, betonte Drexler.

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