Server-Attacke: Sozialarbeit für Schüler

Sechs Schüler legten wochenlang den Schulserver lahm
Kein Ausschluss. Jugendliche Hacker der HAK Althofen kamen mit einem blauen Auge davon.

Schulverweis oder gemeinnützige Arbeit? Diese Frage stellte sich am Mittwoch für sechs Schüler im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, die in den letzten Monaten mehrmals den Server der Handelsakademie in Althofen, Bezirk St. Veit an der Glan, lahmgelegt haben sollen. Nachdem die Jugendlichen am Mittwoch im Rahmen der

Schulkonferenz beteuerten, dass sie die Cyber-Attacke bereuen würden, werden sie jeweils 20 Stunden Sozialarbeit leisten.
Die sechs Schüler hatten zwischen 13. Jänner und 24. Februar mit einem selbst erstellten Programm mehrmals Überlastungen des Servers verursacht, wodurch das Computersystem stillgelegt wurde. „Zahlreiche Unterrichtsgegenstände konnten nicht mehr lehrplankonform durchgeführt werden“, betont Direktorin Melitta Huber. Erst ein hinzugezogener IT-Experte der Polizei konnte die Hacker ausforschen und den Fehler korrigieren. Das volle Ausmaß ihres Tuns wurde den Jugendlichen erst bewusst, als es zu spät war. Drei von ihnen entpuppten sich im Rahmen der Ermittlungen als mutmaßliche Drahtzieher, die anderen sollen das Programm ausgeführt haben. „Alle Schüler haben sich nun bereit erklärt, gemeinnützige Arbeiten in der Schule und auf der Schulliegenschaft zu leisten“, sagte Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger. Ein weiteres Fehlverhalten oder die Nicht-Leistung der gemeinnützigen Arbeit würde den Schulausschluss zur Folge haben.

Die Ermittlungen der Polizei wegen Störung der Funktionsfähigkeit eines Computersystems gehen unterdessen weiter. Sind alle Zeugen einvernommen, geht der Akt an die Staatsanwaltschaft. Sie entscheidet, ob Anklage gegen die Schüler erhoben wird oder nicht.

Keine Einschränkung

Die HAK Althofen wird übrigens die Zugänge zu Programmen, Webseiten und Diensten weiterhin liberal halten. „Wir sind nicht in China, dass wir jeden Mausklick überwachen. Letztlich haben wir mündige Anwender und können unmöglich IT unterrichten und gleichzeitig das Internet verbieten“, sagt die Schulleitung.

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