Riesiger Murenabgang bei Rauris

Eine bis zu 300 Meter lange und stellenweise drei Meter hohe Mure ist Donnerstagabend nach einem heftigen Gewitter im Rauristal im Salzburger Pinzgau abgegangen.
Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. 5000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten.

Eine stellenweise bis zu fünf Meter hohe und 400 Meter lange Mure hat am Donnerstagabend nach einem heftigen Gewitter in Rauris (Pinzgau) einen Bauernhof beschädigt und die einzige Zufahrtstraße in den Ort verlegt. Rund 3.000 Einheimische und 2.000 Touristen waren nach Angaben der Feuerwehr von der Umwelt abgeschnitten. Verletzt wurde niemand.

"Das Unwetter hat sich nicht mit dem Wind weiterbewegt, darum ist binnen kurzer Zeit auch so viel Wasser zusammen gekommen", sagte der Kommandant der Feuerwehr Rauris, Josef Messner. Der Arlingbach unweit der nördlichen Gemeindegrenze konnte das mitgeschwemmte Geröll, Holz und Erde nicht mehr aufnehmen. Die Mure trat aus dem Graben und bahnte sich einen neuen Weg durch ein nahes Gehöft. Dann verlegte die Gerölllawine die unterhalb liegende Landesstraße.

Riesiger Murenabgang bei Rauris

SALZBURG: MURENABGANG BEI RAURIS
Riesiger Murenabgang bei Rauris

SALZBURG: MURENABGANG BEI RAURIS
Riesiger Murenabgang bei Rauris

SALZBURG: MURENABGANG BEI RAURIS
Riesiger Murenabgang bei Rauris

SALZBURG: MURENABGANG BEI RAURIS
Riesiger Murenabgang bei Rauris

AUSTRIA WEATHER LANDSLIDE
Riesiger Murenabgang bei Rauris

SALZBURG: MURENABGANG BEI RAURIS
Riesiger Murenabgang bei Rauris

AUSTRIA WEATHER LANDSLIDE

Zum Zeitpunkt des Unwetters befanden sich vier Bewohner in dem Bauernhaus. Eine Frau, ihr 14 Tage altes Baby und ihre zwei kleinen Söhne wurden von der Feuerwehr aus dem Gebäude begleitet und in Sicherheit gebracht. "Das Bauernhaus scheint bewohnbar, aber der Keller war bis unter die Decke mit Schlamm gefüllt", sagte Messner am Freitag. "Wir haben den Keller ausgeräumt und ausgewaschen." Das Wasser sei zurück in den Bach gekehrt, zumindest akut drohe hier keine Gefahr. Wie schnell die Familie in ihr Haus zurückkehren kann, stand am Freitag aber noch nicht fest. "Heute und in den nächsten Tagen könnte es weitere Gewitter geben."

Am Vormittag räumten Bagger und Lkw die Landesstraße frei. "Das wichtigste ist, dass wir nun den Durchlass unter der Straße von den Verklausungen befreien", berichtete Messner. Ein Hubschrauber überflog am Freitagvormittag das Gebiet, um sich einen Eindruck aus der Luft zu verschaffen. An der Behebung der Sperre wird gearbeitet. Dann sollte die Straße zumindest einspurig wieder befahrbar sein. Viele Pendler kamen am Freitag nicht oder nur stark verspätet in die Arbeit.

Unwetterschäden in Tirol

Auch in Tirol hat es in der Nacht auf Freitag wieder schwere Unwetterschäden gegeben. Betroffen waren unter anderem das Sellrain- sowie das Hintere Zillertal. Meldungen über Verletzte gab es nicht. Nach einem Murenabgang musste die Sellrainlandesstraße (L13) zwischen Gries und Sellrain (Bezirk Innsbruck-Land) gesperrt werden.

Ein Abenteuer der besonderen Art gab es für eine Jungschargruppe in Lüsens im Gemeindegebiet von St. Sigmund im Sellraintal (Bezirk Innsbruck-Land). Die Feuerwehr brachte die von Muren eingeschlossenen 23 Kinder zwischen sieben und 13 Jahren sowie ihre zehn Betreuer am Freitag in Sicherheit. Die Gruppe stammt aus dem Bezirk Innsbruck-Land und hatte in einem Ferienhaus genächtigt. Im Einsatz standen die Freiwilligen Feuerwehren von St. Siegmund und Gries im Sellraintal sowie die Bergrettung Gries mit mehreren Einsatzfahrzeugen und 15 Mann.

Oststeirer von Blitz getroffen

Ein schweres Unwetter hat es in der Ostteiermark gegeben. Dabei wurde ein 47-Jähriger von einem Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt. Der Mann war mit einem Regenschirm auf dem Gelände seiner Firma unterwegs, als ihn der Stromschlag zu Boden gehen ließ. Er erlitt einen Herzstillstand. Ein Angestellter einer benachbarten Firma entdeckte ihn. Er kam ins LKH Graz, teilte die Polizei am Freitag mit.

Kärnten

60 Mal sind die Kärntner Feuerwehren am Donnerstag zu Unwetter-Einsätzen ausgerückt. Im Raum Völkermarkt, in Wolfsberg sowie im Gurktal und Drautal kam es zu Überflutungen, außerdem stürzten dort Bäume wegen des Sturms um, teilte der Kärntner Landesfeuerwehrverband auf APA-Anfrage mit. Im Bereich des Skigebiets Hochrindl wurde eine 61-jährige Frau bei einem Blitzeinschlag leicht verletzt.

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