Region setzt sich für Asylwerber ein

Asylwerber kochten in ihrem neuen Quartier die erste Mahlzeit.
Neun Gemeinden im Oberpinzgau schaffen neues Modell.

In der mühsamen Suche nach Quartieren für Asylwerber bekommt das Land Salzburg Hilfe aus der ländlichen Region: Der Regionalverband Oberpinzgau nimmt die Organisation der Quartiere selbst in die Hand und präsentierte am Dienstag in der Gemeinde Stuhlfelden ein Projekt für Unterbringung und Integration.

Die Idee: Kleinere Wohneinheiten und eine umfangreiche Betreuung durch eine hauptamtliche Mitarbeiterin. "Diese Maßnahmen sollen helfen, die Integration rascher und wirksamer umzusetzen", sagt die zuständige Landesrätin Martina Berthold (Grüne).

Der Regionalverband, zu dem neun Gemeinden gehören, bekommt als Quartiergeber vom Land eine Entschädigung von 12,50 Euro pro Person und Nacht. Damit müssen Miete, Betriebskosten und Betreuungspersonal finanziert werden.

40 Asylwerber

Als Vorreiter für das neue Modell agiert die Gemeinde Stuhlfelden. Im Ortszentrum sind bereits die sechs Asylwerber aus Afrika untergebracht worden. In den nächsten Wochen sollen 40 Asylwerber in Gruppen von sechs bis 15 Personen in Wohnungen von Niedernsill bis Krimml aufgeteilt werden.

Mit dem Regionalverband als übergeordnete Instanz kann das Betreuungsangebot – zum Beispiel Deutschkurse – gemeindeübergreifend organisiert werden. Asylwerber sollen mit Unterstützung der ortsansässigen Helfer besser in das öffentliche Leben, den Kindergarten, die Schule und das Vereinswesen integriert werden. Als direkte Kontaktperson wird eine hauptamtliche Mitarbeiterin eingestellt.

Sie kümmert sich sofort bei Ankunft um die Menschen, steht ihnen bei Arztbesuchen und Behördengängen zur Seite und hilft nach Erlangen des Flüchtlingsstatus bei der Wohnungs- und Arbeitssuche.

250 Quartiere für Asylwerber musste das Land Salzburg in diesem Jahr schaffen, bis Ende Jänner fehlen noch 200, um die vereinbarte Länderquote zu erfüllen.

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