Red Bull Ring: Spekulationen um längere Strecke

Anfang Juli gehört der Red Bull-Ring wieder den Formel 1-Fans
Es gibt Bauarbeiten in Spielberg, doch es soll nur um Instandsetzungen gehen.

Auch wenn die (Flug-)Show am Wochenende hoch über dem Red Bull Ring stattfindet: Es lohnt, auch einen Blick Richtung Erde zu wagen. Auf dem Gelände in Spielberg wird nämlich gebaut – und das hat mit den Vorbereitungen für das Air Race Samstag und Sonntag nichts zu tun. Auch Bagger wurden schon gesichtet. Das reicht für Spekulationen begeisterter Motorsportfans und ebensolcher Magazine: Wird die Strecke länger? Kommt gar der legendäre Ö-Ring wieder?

Solcherlei wäre wohl für Formel-1-Fahrer wie -Zuschauer gleichermaßen eine Freude. Der alte Österreich-Ring, der zwischen 1970 und 1987 existierte, war nämlich rund 1,5 Kilometer länger als der jetzige Red Bull Ring. Diese aktuelle Rennstrecke folgt mit ihren 4,3 Kilometer Länge im Wesentlichen dem Plan des A 1-Ringes, der ab 1995 gebaut und 1997 eröffnet wurde.

Mehrere Baustufen

Die zuständige Abteilung der Landesregierung bestätigt Bauarbeiten am Ring-Areal. "Man ist dort jetzt in der Abnahmestufe fünf", heißt es aus der Behörde. Gemeint ist die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) aus 2007: Der Umbau des A1-Ringes zum Red Bull Ring samt "Projekt Spielberg" wurde 2007 genehmigt, der Ausbau erfolgte in Etappen. Vier davon sind laut UVP-Behörde bereits abgeschlossen und vom Land abgesegnet, die bisher letzte im November 2015.

Vor Kurzem wurde die wurde die fünfte Ausbaustufe angekündigt. "Das ist ein laufendes Verfahren. Nach Fertigstellung schauen wir uns an, ob der Bau mit der Genehmigung übereinstimmt", betont ein Jurist der Landesregierung. Aber eines sei klar: Es dürfe sich keinesfalls um eine Erweiterung handeln. "Eine Streckenverlängerung ist nicht genehmigt und wäre in einem neuen UVP-Verfahren zu behandeln."

Besucher und Lärm

Das wäre eine gewaltige Sache, rechtlich wie zeitlich. Denn 2007 wurde die Strecke zwar genehmigt, aber ohne Formel 1. Die Grandes Prix in Spielberg wurden nur möglich, weil die zuständige Bezirkshauptmannschaft Murtal nach dem Veranstaltungsgesetz prüfte und mit Auflagen genehmigte: So dürfen maximal 225.000 Besucher am Rennwochenende vor Ort dabei sein, gewisse Lärmkontingente dürfen nicht überschritten werden. Eine neue UVP würde auch die Formel 1 miteinbeziehen müssen.

Seitens des "Projekt Spielberg" verweist man in einer Stellungnahme auf "sicherheitstechnische Anpassungen für die anstehenden Veranstaltungen". Außerdem seien diverse Instandhaltungs-Maßnahmen nötig geworden. Die Strecke zu erweitern sei jedenfalls "nicht geplant". Der diesjährige "Große Preis von Österreich" geht übrigens am 3. Juli über die Bühne.

Kommentare