Peinlicher Fehler bei Einvernahme

Die „88“ steht für „Heil Hitler“, der Staatsanwalt ermittelt
Ermittlungen nach rassistischen Beschimpfungen bei Fußballspiel. Belastungszeugen wurden nicht getrennt einvernommen

Ein peinlicher Fehler ist den Ermittlern des Kärntner Landesamts für Verfassungsschutz passiert: Nachdem ein Fußballspieler des ASKÖ Wölfnitz einen gegnerischen Akteur aus Sele Zell rassistisch beschimpft ("Es gibt nur einen Führer. Ihr gehört alle vergast und erschossen.") haben soll, wurden zwei Belastungszeugen einvernommen. Allerdings wurden diese Personen nicht – wie vorgeschrieben – getrennt voneinander befragt.

"Ja, dieser Vorfall ist mir bekannt", sagt Tina Frimml-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Die Staatsanwaltschaft hat die beiden Zeugen kürzlich noch einmal vernommen – und zwar getrennt", betont sie. Der Verfassungsschutz wollte am Freitag keine Stellungnahme zu dem Vorfall abgeben.

Bei der Staatsanwaltschaft ist der Akt nach wie vor anhängig. Es würden noch weitere Zeugen befragt und Fotodokumente einfließen – wohl jene, in denen die Zahl "88", die unter Rechtsradikalen für "Heil Hitler" steht, unter den Fußballstutzen zu sehen ist. Die Ermittlungen werden wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz und wegen Verhetzung geführt. Für diese Vergehen sind Haftstrafen bis zu zehn Jahren vorgesehen. Der Verdächtige betrachtet laut eigenen Aussagen die "88" von Kindesbeinen an als seine "Glückszahl".

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