ÖVP-Gemeinde wehrt sich gegen FPÖ-Zeitung

Das ÖVP-regierte Pusterwald auf der Titelseite der FPÖ-Zeitung. Dem Bürgermeister gefällt das nicht.
Empörung über "rechte Hetze".

Eine vermummte Figur mit Pistole in der rechten Hand, dahinter eine Ortschaft. Kriminalität im Umfeld von Asylheimen soll das ausdrücken. So steht es in der Presseaussendung der FPÖ, in der sie auf die jüngste Ausgabe ihrer Postille Wir Steirer aufmerksam macht: "Sicherheitsrisiko Asylheim", "Messerstechereien auf der Tagesordnung" und "Drogenasylanten überschwemmen Graz" tönt es in dem Blatt.

"Billige Polemik und simple Hetze", kritisiert die Sozialistische Jugend und kontert mit einer eigenen Homepage gegen "rechte Propaganda", einen Aufkleber für Briefkästen gibt es auch: "Bitte keine Post von der FPÖ".

Aber so rechtes Ungemach droht den Blauen nun von Julius Koini. Der ÖVP-Bürgermeister des obersteirischen Pusterwald will nämlich "rechtliche Schritte" prüfen lassen immerhin stellt die idyllische Gemeinde mit Wiese, Wald und Kirche auf der FPÖ-Zeitungs-Titelseite seine Gemeinde dar. "Ich bin schockiert, das ist unser Dorf. Mit rechter Hetze will ich nichts zu tun haben."

Es könnte aber noch ein zweiter Kläger auftauchen. Die martialische Gestalt auf dem Cover dürfte nämlich aus einem Schuss-Videospiel von SEGA stammen. Vermutlich sogar einem, das 2008 in Deutschland auf den Index kam: Es habe jugendgefährdende Inhalte.

Die FPÖ sieht sich aber nicht in der Verantwortung, weder in Bezug auf Bildauswahl noch der "Spielfigur". Michael Klug vom FPÖ-Landtagsklub verweist stattdessen auf die Firma, die Layout und Grafik gemacht habe, sie wähle die Bilder aus. "Der Klub ist nur für inhaltliche Fragen zuständig."

Allerweltsverbrecher

Grafiker Christian Wallner ist der Wirbel unangenehm. "Das Kommando war, es soll irgendeine steirische Gemeinde sein." Man habe nach einem lizenzfreien Foto gesucht und dieses Sujet gefunden. Dass die schießbereite Gestalt aus einem Spiel stamme, habe er gewusst. "Aber davon gibt’s viele. Es wurde halt nach einem Allerweltsverbrecher gesucht." Sollte es zu Copyright-Klagen kommen, "werden wir das als Agentur schlucken".

Wallner stellt aber auch klar: "Dass das Ganze dramatisch sein soll, diese Vorgabe gab’s wohl. Es wird von der Partei abgesegnet."

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