10 Kilometer Stau: Chaos-Wochenende hat begonnen

Wegen des Staatsbesuchs wird voraussichtlich der Karawankentunnel gesperrt.
Ferienstart in Bayern, Sperre des Karawankentunnels wegen Putin-Besuchs, Sport-Events und Baustellen.

In Kärnten ist es am Samstag bereits in den frühen Morgenstunden zu Staus vor dem Karawankentunnel gekommen. Offensichtlich wollten zahlreiche Urlauber noch in der Früh durch den Tunnel, der ab 11.00 Uhr gesperrt wird. Laut Asfinag war der Stau auf der Karawankenautobahn (A11) zehn Kilometer lang, die Wartezeit wurde mit eineinhalb Stunden angegeben. Der Stau wird durch umfangreiche Straßensperren wegen eines Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Slowenien ausgelöst. Dort ist unter anderem die Autobahn zwischen Ljubljana und der österreichischen Staatsgrenze gesperrt, weshalb auch der Karawankentunnel zwischen Kärnten und Slowenien geschlossen wird.

Asfinag, ARBÖ und ÖAMTC waren sich einig: Das wird das intensivste Stau-Wochenende des Jahres. In Bayern und Baden-Württemberg beginnen die Sommerferien,. zudem geht das Beachvolleyball-Turnier in Klagenfurt ins Finale; und in Wien wird die Südost-Tangente wegen Bauarbeiten zum Flaschenhals.

Chaos wegen Putin

Für die Sperre des Karawankentunnels auf slowenischer Seite wurde ein Notfallplan ausgearbeitet, erklärt Asfinag-Sprecher Walter Mocnik (siehe Grafik). Die Asfinag steht beim Knoten Villach mit Stau-Helfern – sie werden Mineralwasser verteilen – und verstärkten Abschleppdiensten im Einsatz. Mocnik dazu: "Werden Unfallfahrzeuge nicht so schnell wie möglich entfernt, ist ein Verkehrskollaps unausweichlich."

10 Kilometer Stau: Chaos-Wochenende hat begonnen
KURIER-Leser kritisierten in Dutzenden erbosten eMails die Tunnel-Sperre wegen des Putin-Besuchs in Slowenien. Tenor: Zehntausende Reisende werden in ein Stauchaos getrieben, nur weil Putin 30 Minuten lang an einer Gedenkfeier teilnimmt. Ein Salzburger Leser : "Putin wird ohnehin mit einem Hubschrauber eingeflogen. Warum dann eine neun Stunden lange Sperre des Karawankentunnels? Das ist eine richtige Sauerei."

Aber auch in vielen anderen Regionen Österreichs sind lange Wartezeiten in überhitzen Fahrzeugen zu erwarten: In Salzburg wird es auf der Westautobahn (A1) im Raum Salzburg zu Behinderungen kommen; auch die Tauernautobahn (A10) ist betroffen. Auf der Autobahn Richtung München wird kurz nach dem Grenzübergang Salzburg-Walserberg von der deutschen Bundespolizei kontrolliert. Es kam bereits zu Wartezeiten von einer Stunde und mehr. An diesem Wochenende muss mit spürbar längeren Verzögerungen gerechnet werden.

10 Kilometer Stau: Chaos-Wochenende hat begonnen
APA19738224-2_09082014 - VILLACH - ÖSTERREICH: ZU APA0081 VOM 09.08.2014 - Vor dem Karawankentunnel an der kärntnerisch-slowenischen Grenze hat sich am Samstagvormittag , 09. August 2014 in Fahrtrichtung Süden ein 15 Kilometer langer Stau gebildet. Viele Fahrgäste mussten bei sommerliche Hitze mehrere Stunden Verspätung in Kauf nehmen. FOTO: APA/DANIEL RAUNIG
In Oberösterreich und in der Steiermark gelten die einröhrigen Tunnelabschnitte auf der Pyhrnautobahn (A9) als sichere Staufallen. Und in Tirol rollen Zigtausende deutsche Urlauber über die Fernpassstrecke (B179) nach Österreich in ihre Urlaubsorte.

Grenzkontrollen

Auf der Südtiroler Seite der Brennerautobahn wird die Mautstelle Sterzing zum Nadelöhr auf dem Weg in den Süden. Starken Urlauber-Verkehr erwartet die Ö3-Verkehrsredaktion außerdem im Zillertal (B169) sowie vor dem Autobahn-Grenzübergang Kufstein-Kiefersfelden wegen der Polizeikontrollen in Bayern.

Volleyball-Party

Neben der Sperre des Karawankentunnels haben Autofahrer an diesem Wochenende in Kärnten mit einem weiteren Stau-Hotspot zu kämpfen. Der aber ist hausgemacht: Das Klagenfurter Strandbad ist noch bis Sonntag für die Beachvolleyball-Major-Series in die "größte Sandkiste Europas". Die Parkplätze dürften rasch ausgelastet sein, die Suche nach einem Stellplatz wird dann zur Nervenprobe. Am besten das Auto am Hauptbahnhof abstellen und mit einem der zahlreichen Shuttle-Bussen zum Event fahren.

Wer dieses Wochenende unbedingt nach Wien fahren muss, sollte die Hauptverkehrsrouten Südost-Tangente, Triester Straße und den Äußeren Gürtel meiden, der Wiener Baustellensommer ist am Höhepunkt.

Das gesamte Wochenende wird es heiß, mit Höchstwerten bis zu 33 Grad.

In geschlossenen Fahrzeugen wird es vor allem im Stau schnell brütend heiß und das bedeutet Belastung für den Kreislauf. Das gilt übrigens für Insassen jeden Alters. Hier Tipps gegen Hitzestress:

Vor der Abfahrt: Parken Sie Ihr Auto im Schatten. Beachten Sie aber dabei, dass die Sonne wandert.

Autoscheiben: Alumatten oder Pappen an den Scheiben des Fahrzeuges bremsen die Erhitzung des Innenraumes. Verwenden Sie diesen Schutz auch bei Pausen auf Raststationen.

Auto durchlüften: Ist der Innenraum vor Fahrtbeginn aufgeheizt, öffnen Sie alle Türen, damit die aufgestaute Luft entweichen kann.

Pausen und Bewegung: Hitze bedeutet Stress und Belastung. Pausen sind wichtig. Dehn- und Streckübungen verbessern die Fitness.

Flüssigkeit: Zu kalte Getränke fördern das Schwitzen. Flüssigkeitsverlust ist die Folge. Auf Kaffee und schwarzen Tee sollte verzichtet werden. Moderat gekühltes Wasser ist ideal.

Kinder: Spielsachen, Pölster und die richtige Musik gehören ins Auto. Kein Handy oder elektronische Spiele. Kindern wird damit rasch übel.

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