Nach 25 Kilometer Geisterfahrt gestoppt

Nach 25 Kilometer Geisterfahrt gestoppt
Brite hatte die falsche Auffahrt erwischt. Es folgte eine Anzeige, der Führerschein ist weg.

In den Morgenstunden, kurz vor halb sechs Uhr Früh, hatten zwei Briten auf der Pyhrnautobahn (A9) bei der Raststelle in Deutschfeistritz, Steiermark, ihr Auto wieder vollgetankt. Als sie die Fahrt fortsetzen wollten, erwischte der 56-jährige Lenker laut eigenen Aussagen jedoch irrtümlich die falsche Auffahrt. Anstatt Richtung Norden zu fahren, waren die Briten Richtung Süden unterwegs. Als Geisterfahrer, 25 Kilometer lang.

Während ihrer 15-minütigen Fahrt fuhren sie durch den Schartnerkogeltunnel, an den Zufahrten Gratkorn Nord und Gratkorn Süd vorbei sowie durch den Plabutschtunnel. Im Zuge der Einfahrt in den Plabutschtunnel wurde die Geisterfahrerwarnanlage aktiviert, der Tunnel gesperrt und die Autobahnpolizei Graz-West alarmiert.

Wenig später konnten die beiden Fahrzeuglenker schlussendlich auf der Pyhrnautobahn, im Gemeindegebiet von Seiersberg, von der Polizei angehalten werden. Eine Alkoholisierung lag laut Polizei nicht vor. "So eine lange Geisterfahrt habe ich noch nicht erlebt", erzählt ein Beamter.

Zwar seien den beiden immer wieder Autos entgegengekommen. Gefährliche Zwischenfälle konnten die beiden laut eigenen Angaben vermeiden. Die Möglichkeit, auf der Fahrbahn zu wenden, sei jedoch zu gefährlich gewesen.

Keine Gnade

Nichtsdestotrotz wurde der 56-jährige Lenker und sein 61-jähriger Bekannter wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit im Straßenverkehr bei der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt. Zudem wurde ihnen der Führerschein abgenommen.

Die Anzahl an Geisterfahrern hält sich laut Autobahnpolizei zum Glück in Grenzen. Zwar gebe es immer wieder Meldungen über Fahrzeuge, die auf Autobahnen in die falsche Richtung unterwegs sind. Allerdings seien viele davon gar keine Geisterfahrer. Die Trefferquote der Polizei ist in der Regel gering: Autofahrer, die etwa eine Ausfahrt verpasst haben, schieben die wenigen Meter kurzerhand zurück. "Bis wir dann vor Ort sind, sind die Lenker längst weg", schildert ein Beamter.

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